Protest zur IMK
Jugendliche ohne Grenzen fordern gerechte Asylpolitik


Jugendliche ohne Grenzen haben der Innenminister*innenkonferenz am 04.12.2024 Forderungen für eine gerechte Asylpolitik übergeben. Dazu zählen unter anderem Schutz vor Rechter Gewalt, Bleiberecht und Recht auf Bildung, ein Ende der Bezahlkarte sowie das Ende von Lagerunterbringungen. Die Übergabe erfolgte im Rahmen der Aktion #diegroßesockekommt🎅.
18.12.2024
Am 04.12.2024 fand in Rheinsberg die Innenminister*innenkonferenz (IMK), bei der Minister*innen und Senator*innen über das Leben und die Zukunft von jungen, geflüchteten Menschen entscheiden. Doch gerade die Stimmen von Menschen, die eine sich immer weiter verschärfende Asylpolitik direkt betrifft, werden zu wenig gehört. Darum haben sich Jugendliche ohne Grenzen mit einer großen Nikolaussocke aufgemacht, um im Vorfeld der IMK ihre Forderungen für eine gerechte Asylpolitik als „kleines Geschenk“ im Innenministerium zu übergeben.
Jibran Khalil, bundesweiter Koordinator bei Jugendliche ohne Grenzen:
„Wir haben ein Problem. Geflüchtete Menschen, und damit unsere gesamte Zivilgesellschaft, sind durch Rechtsextreme und andere Rassist*innen bedroht. Doch die Politik gibt Geflüchteten – vor allem jungen Menschen! – die Schuld an allem, was gerade schiefläuft. Damit wir gehört werden, haben wir uns mit vielen Menschen zusammengetan, unsere Forderungen quasi ‚zu Stoff gebracht‘ und dann zu einer großen Nikolaussocke zusammengenäht. Ein Geschenk, das die Politik nicht ignorieren kann!“
Nicht ignorieren konnte die große Nikolaussocke bei der Übergabe am Abend des 2.12. das BMI – doch ob die Forderungen der Jugendlichen aufgenommen werden, ist fraglich.
Robina aus Afghanistan, aktiv bei Jugendliche ohne Grenzen, berichtet:
„Wir haben in dem Gespräch unsere Forderungen an die Innenminister*innen klargemacht – aber ob wir wirklich Gehör finden, wissen wir nicht. Denn statt das Recht auf Bildung zu fördern, wiederholen Politiker*innen der demokratischen Mitte rechte Vorurteile. Statt Familien zusammenzubringen, setzen sie auf Abschiebungen. Und statt sicheren Wohnraum zu ermöglichen, werden Erwachsene und sogar Kinder in Lagern isoliert. Kurz gesagt: Statt sie vor rassistischen Angriffen zu schützen, schränkt die Politik die Grundrechte von geflüchteten Menschen noch weiter ein. Wir sagen: Schluss damit. Der Wunsch nach Sicherheit ist kein Verbrechen!“
Und so ist mit der Übergabe die Aktion noch nicht abgeschlossen: Seit dem 3.12. lässt sich der Weg der großen Nikolaussocke auf den Social-Media-Kanälen der beteiligten Organisationen und Unternehmen verfolgen.
Die Forderungen von Jugendliche ohne Grenzen an die Innenminister*innen
- Bleiberecht & Recht auf Bildung statt Abschiebung!
- Nein zur Bezahlkarte & Schluss mit menschenfeindlicher Symbolpolitik!
- Sicherheit für alle: Schützt uns endlich vor rechter Gewalt!
- Recht auf Wohnen statt Leben im Lager!
- Sichere Fluchtwege statt selektiver Aufnahme!
Hintergrund #diegroßesockekommt🎅
Bei #diegroßesockekommt🎅 handelt es sich um eine Aktion von JoG – Jugendliche ohne Grenzen mit Unterstützung von BumF – Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, Terre des Hommes, GRIPS Theater, BBZ – Beratungs- und Betreuungszentrum für junge Geflüchtete und Migrant*innen sowie Ben & Jerry’s.
Weitere Informationen
Die ausführlichen Forderungen (PDF: 153 KB)
Kontakt für Interviewanfragen
Jugendliche ohne Grenzen
Jibran Khalil
Telefon: 0176 24 51 92 28
Bundesfachverband umF e.V.
Lennart Scholz
Telefon: 0157 86 60 07 04
E-Mail: l.scholz@b-umf.de
Quelle: Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vom 04.12.2024
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