Jugendgutachten

Jugendliche erarbeiten Ideen für Zukunft der Kohlereviere

Jugendliche halten frabige Schilder hoch auf denen Icons mit hochgestrecktem Daumen zu sehen sind — Bild: rawpixel.com

Junge Menschen aus den drei deutschen Braunkohlerevieren haben in den vergangenen Monaten Ideen zur jugendgerechten Gestaltung des Strukturwandels in den Braunkohleregionen erarbeitet. Das Ergebnis ist ein 113 Seiten starkes Gutachten mit konkreten Projekten und Handlungsempfehlungen, die vor allem bei einem Planathon im November 2021 erarbeitet wurden.

02.08.2022

Bei einem dreitägigen Planathon vom 12. bis 14. November 2021 in Halle (Saale) sammelten Jugendliche aus ganz Deutschland Ideen zu den Förderbereichen, entwickelten konkrete Projektskizzen und diskutierten mit Vertreter:innen aus den Ressorts und Ländern. Aus diesem Prozess gingen eine Vielzahl von Ideen und konkreten Projektskizzen vor, die im Nachgang durch eine Jugendreaktion geschärft wurden und die nun den Kern des Gutachtens bilden.

Für die beteiligten jungen Leute aus der Lausitz haben am 21. Juli 2022 Lea Diesner (16), Anton Kröber (28) und Antonio Rosenberger (17) dieses Gutachten an die Chefin der Brandenburgischen Staatskanzlei, Ministerin Kathrin Schneider, und den Lausitzbeauftragten Klaus Freytag übergeben.

Freytag dazu:

„Die Ideen sprechen die neun Förderbereiche der Strukturstärkung an - von der öffentlichen Fürsorge über Digitalisierung, Umweltschutz und Tourismus bis Wirtschaftsinfrastruktur. Mit unserem Lausitz-Programm 2038 haben wir die Jugend bereits verbindlich an der Strukturentwicklung beteiligt. Das Jugendgutachten ist sehr wertvoll für die Weiterentwicklung und Verstetigung der Jugendbeteiligung. In der Lausitz werden gerade die Strukturen geschaffen, um bereits bestehende Anlaufpunkte weiter auszubauen und zu professionalisieren. Auch damit gehen wir einen Weg, der im Jugendgutachten angesprochen wird."

Die neun Förderbereiche der Strukturstärkung sind:

Wirtschaftsnahe Infrastruktur
Verkehr
Öffentliche Fürsorge
Städtebau, Stadt- und Regionalentwicklung
Digitalisierung
Touristische Infrastruktur
Forschung, Innovation und Technologietransfer
Klima- und Umweltschutz
Naturschutz und Landschaftspflege

Verschiedene Ideen für einen jugendgerechten Strukturwandel

Zu den Ideen für einen jugendgerechten Strukturwandel gehören Modellstädte für die Energiewende, Tiny-Häuser auf sanierten Tagebauflächen, ein interaktives Museum „Kohloseum" oder der Anbau von Lavendel. Insgesamt waren im vergangenen Jahr beim Planathon auf Einladung verschiedener Bundesministerien sowie der vier Braunkohleländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen mehr als 600 Ideen zusammengetragen worden. Aus der Gruppe der mehr als 40 beteiligten jungen Leute wurde eine 14-köpfige Redaktion gebildet, die anschließend gemeinsam mit Expertinnen und Experten unter anderem von der Leuphana Universität Lüneburg das Gutachten erstellte.