Kinder- und Jugendschutz

Hilfen für Kinder aus Suchtfamilien – Angebote in Sachsen-Anhalt

Im Rahmen der Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien finden zwischen dem 11. und 17. auch verschiedene Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt statt. Die Netzwerkbildung und die Weiterbildung von Multiplikator(inn)en zu Gunsten betroffener Kinder sind in Sachsen-Anhalt Arbeitsschwerpunkte von Fachstellen für Suchtprävention und einigen Suchtberatungsstellen.

14.02.2018

Unter dem Motto „Vergessenen Kindern eine Stimme geben“ findet vom 11. bis 17. Februar 2018 zum neunten Mal die Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien statt. Etwa jedes sechste Kind in Deutschland kommt aus einer Familie, in der Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit herrschen. Ca. sechs Millionen Erwachsene in Deutschland sind als Kinder in Suchtfamilien aufgewachsen. Kinder von Suchtkranken (Children of Alcoholics/Children of Addicts = COA) sind Risikokandidaten, selber eine stoffliche Sucht oder eine psychische oder soziale Störung zu entwickeln.

Mit der richtigen Unterstützung erwachsen werden

Aber diese Kinder sind auch extrem widerstandsfähig, haben vielfältige Begabungen und Kompetenzen. Mit der richtigen Art von Unterstützung können sie sich zu gesunden, lebenstüchtigen Erwachsenen entwickeln. Diese Bedingungen helfen Kindern dabei, besser mit ihrer familiären Situation zurechtzukommen:

  • verlässliche Beziehungen zu Erwachsenen (z.B. Großeltern, Nachbarn)
  • Verstehen der elterlichen Sucht als Krankheit und der eigenen Schuldlosigkeit
  • das Wissen und Gefühl, mit diesem Problem nicht allein zu sein
  • eigene Interessen und Bedürfnisse wahrnehmen und umsetzen

Mit-betroffene Kinder in Sachsen-Anhalt

An Suchtberatungsstellen in Sachsen-Anhalt profitierten im Jahr 2016 insgesamt rund 2.400 minderjährige Kinder und Jugendliche indirekt von der Hilfe, die ihre suchtkranken Väter oder Mütter erhielten. „Es ist davon auszugehen, dass die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, deren Eltern keine Suchthilfe in Anspruch nehmen, weit höher ist. Suchtprobleme in der Familie sind schambesetzt und werden als „Familiengeheimnis“ gehütet.“, sagt Helga Meeßen-Hühne von der Landesstelle für Suchtfragen.

Fachkräfte müssen diese Kinder „sehen lernen“

Pädagogische Fachkräfte, die täglich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, müssen diese Kinder und Jugendlichen „sehen lernen“: sie brauchen mehr Informationen, um diese Kinder und ihren Hilfebedarf erkennen und gut unterstützen zu können. Der Umgang mit den Kindern und ihren Eltern benötigt Handlungskompetenz. Deshalb sind die Netzwerkbildung und die Weiterbildung von Multiplikator(inn)en zu Gunsten dieser Kinder auch in Sachsen-Anhalt Arbeitsschwerpunkte von Fachstellen für Suchtprävention und einigen Suchtberatungsstellen.

Aktionen in Sachsen-Anhalt

Zur Aktionswoche bieten die Fachstellen für Suchtprävention im Saalekreis (Merseburg), im Landkreis Mansfeld-Südharz (Sangerhausen) und in Magdeburg Veranstaltungen an. Diese finden sich über die Veranstaltungssuche auf der Aktions-Webseite.

Alle Unterstützungsangebote in Sachsen-Anhalt der Suchtberatungsstellen und der Fachstellen für Suchtprävention finden sich im Dokument „Regionale Angebote in Sachsen-Anhalt zum Themenschwerpunkt Kinder aus suchtbelasteten Familien (PDF, 138 KB)".

Informationen zur bundesweiten Aktionswoche finden sich in der Berichterstattung des Fachkräfteportals.

Landesstelle für Suchtfragen im Land Sachsen-Anhalt, Fachausschuss der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege im Land Sachsen-Anhalt e.V. vom 07.02.2018

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