Youth Work

Herausforderungen in Deutschland und Europa am Vorabend der vierten European Youth Work Convention

Vom 27.–29. Mai 2025 findet in Malta die vierte European Youth Work Convention statt – ein europaweit einzigartiger Treffpunkt für Jugendpolitik, Praxis und Wissenschaft. Das neue AeJP Infosheet 2/2025 diskutiert zentrale Begriffe und Herausforderungen von Youth Work, gibt einen Überblick über vergangene Conventions und benennt vier Zukunftsthemen.

20.05.2025

Youth Work ist der Begriff für das gemeinsame, europäische Verständnis eines Arbeitsfeldes, das in Deutschland weitestgehend unter §§11-13 SGB VIII zu fassen ist und mit der Berufsbezeichnung „Youth Worker“ verbunden wird. Aufbauend auf den unterschiedlichen geschichtlichen und konzeptionellen Hintergründen in den Ländern Europas fasst der Begriff die Vielfalt an Strukturen und Angeboten als eine soziale Praxis zusammen, die jungen Menschen die Möglichkeit bietet, ihre eigene Zukunft zu gestalten und die sie in ihrer ganzheitlichen Entwicklung unterstützt. Sie bietet Orte und Räume („spaces“) sowie Brücken zwischen Lebensphasen und Lebenswelten („bridges“) und basiert vorrangig auf freiwilliger Beteiligung. Dieses Verständnis von Youth Work wurde seit 2010 in verschiedenen European Youth Work Conventions (2010 Gent; 2015 Brüssel; 2020 Bonn/online) entwickelt und in offiziellen Dokumenten des Europarats (Empfehlung CM/Rec(2017)4 zu Youth Work) und der Europäischen Union (Ratsentschließung zu dem Rahmen für die Festlegung einer European Youth Work Agenda) festgehalten.

Akteure aus ganz Europa zusammenbringen

Die vierte European Youth Work Convention findet vom 27. bis zum 29. Mai in Malta statt und bringt Akteure aus ganz Europa zusammen um über die Weiterentwicklung von Youth Work zu diskutieren. Aus Deutschland nehmen Vertreter:innen des Bundesministerium für Bildung, Familien, Senioren, Frauen und Jugend, der Länder, des Deutschen Bundesjugendrings, JUGEND für Europa, der nationalen Kontaktstelle für die Umsetzung der European Youth Work Agenda in Deutschland, der Youth Work Praxis sowie der Forschung, darunter die Arbeitsstelle europäische Jugendpolitik, teil. Sie werden zusammen mit den anderen Delegationen in Workshops und Debatten entlang drei zentraler Themen diskutieren. Unter dem Stichwort „Youth Work Core“ soll eine gemeinsame Vision für Youth Work und seine Zukunft entwickelt werden. Im Themenstrang „Youth Work Environment“ wird diskutiert, wie Youth Work junge Menschen unterstützen kann, indem auf ihre Bedürfnisse und Wünsche eingegangen wird und ihr Zugang, ihre Einbeziehung, ihre Beteiligung und ihre Befähigung sichergestellt werden. Schließlich umfasst das dritte Thema, „Youth Work Systems“, den Bereich der Politik und Strategie auf europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Dazu gehören Ehrenamtliche und Verbände, Netzwerke sowie Anbieter der Jugend(sozial)arbeit.

Aus den Ergebnissen der vierten European Youth Work Convention soll eine Roadmap für die Umsetzung einer europäischen Strategie für die Entwicklung von Youth Work Politik, Anerkennung und Qualitätspraktiken entwickelt und Oktober 2025 vorgestellt werden. Die Arbeitsstelle europäische Jugendpolitik empfiehlt dabei vor dem Hintergrund bestehender Herausforderungen insbesondere vier Themen ins Zentrum der Überlegungen zu stellen:

  • Das Wechselspiel zwischen nationalen und europäischen Diskursen voranbringen
  • Strukturelle Absicherung des Arbeitsfeldes Youth Work
  • Professionalisierungs- und Qualifizierungsdiskurs
  • Gemeinsame Werte in Zeiten politischer Unsicherheiten

Weiterführende Informationen

Das Infosheet ist 2025 erschienen und kann unter folgendem Link eingesehen werden. Mehr Informationen und weitere Forschung finden sich auf der Website der AeJP.

Quelle: Deutsches Jugendinstitut (dji) vom 19.05.2025

Redaktion: Paula Joseph