Tarifrunde öffentlicher Dienst

GEW: „Arbeitgeber müssen sich bewegen!“

Teilnehmende einer Demonstration der GEW und Verdi am 6. März 2013

Nach dem Auftakt zur Tarifrunde für die im öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen Beschäftigten hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) die Arbeitgeber aufgefordert, sich zu bewegen. Die Arbeitgeber hatten zuletzt in Potsdam kein Angebot vorgelegt.

14.02.2025

GEW-Vorsitzende Maike Finnern:

„Die Beschäftigten sind stark belastet. Bund und Kommunen müssen die Arbeitsplätze wieder attraktiver machen. Dazu gehören höhere Gehälter, auch um gegenüber der Wirtschaft wettbewerbsfähig zu bleiben, und wirksame Maßnahmen zur Entlastung der Beschäftigten etwa über mehr freie Zeit. Nur so können die Arbeitgeber den Fachkräftemangel, der auch im Sozial- und Erziehungsdienst herrscht, erfolgreich bekämpfen und neue Beschäftigte gewinnen. [...] Neue Aufgaben, massive Altschulden und falsche Entscheidungen politisch Verantwortlicher haben in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass insbesondere viele Kommunen kurz vor dem Kollaps stehen - trotz steigender Steuereinahmen. Die verfehlte Finanzpolitik darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Ein funktionsfähiger öffentlicher Dienst braucht gut qualifizierte Fachkräfte – und diese brauchen gute Arbeitsbedingungen.“

Finnern kündigte an, dass die Beschäftigten den Forderungen der Gewerkschaften in den nächsten Wochen mit Warnstreiks und vielfältigen Aktionen Nachdruck verleihen würden.

Info

Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes verhandeln für mehr als 2,5 Millionen bei Bund und Kommunen Beschäftigte. In der GEW gilt das beispielsweise für Mitglieder, die als Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen sowie Sozialpädagog*innen, aber auch als kommunale Lehrkräfte in Bayern arbeiten. Ver.di hat die Verhandlungsführerschaft für die Gewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) GEW, GdP und IG BAU.

Die Forderungen der Gewerkschaften

  • 8 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat;
  • höhere Zuschläge für Überstunden und besondere Arbeitszeiten;
  • drei zusätzliche freie Tage im Jahr;
  • ein „Meine-Zeit-Konto“, in dem die Beschäftigten Entgelterhöhungen und Zuschläge ansparen können, um diese zur Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit oder für zusätzliche freie Tage beziehungsweise längere Freistellungsphasen zu nutzen;
  • einen Gewerkschaftsbonus in Form eines weiteren freien Tages pro Jahr für Gewerkschaftsmitglieder;
  • eine Wiederaktivierung der Regelungen zur Altersteilzeit.

Der Tarifvertrag soll ein Jahr laufen.
Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamt*innen, Richter*innen, Soldat*innen sowie auf Versorgungsempfänger*innen übertragen werden.

Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 17./18. Februar terminiert, die dritte Runde für den 14. bis 16. März, jeweils in Potsdam.

Quelle: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vom 24.01.2025

Redaktion: Sofia Sandmann

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