Bericht
Frühe institutionelle Kinderbetreuung fördert Entwicklung - besonders Sprach- und Kognitionsentwicklung profitieren


Eine Studie bestätigt die positiven Effekte früher institutioneller Kinderbetreuung auf Sprach- und kognitive Entwicklung sowie Bildungsgerechtigkeit. Sozial-emotionale Auswirkungen sind uneinheitlich, jedoch überwiegen Vorteile. Die DGSPJ warnt vor unbegründeter Skepsis und sieht die Studie als wichtigen Beitrag.
04.04.2025
Die frühe institutionelle Kinderbetreuung kann die Entwicklung von Kindern positiv beeinflussen. Zu diesem Ergebnis kommt die Expertise der pädquis Stiftung in Berlin, die im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstellt wurde. Die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin sieht dies als Beitrag zur Erfüllung ihrer langjährigen Forderung, dass die frühe institutionelle Kinderbetreuung auch unter dem Aspekt des Einflusses auf die kindliche Entwicklung beleuchtet werden muss.
Aus der Analyse zahlreicher nationaler und internationaler Studien resultiert ein klares Ergebnis: Die Sprachentwicklung von Kindern, die frühzeitig in qualitativ hochwertigen Einrichtungen betreut werden, profitiert deutlich. Auch auf die kognitive Entwicklung zeigen sich durchweg positive Effekte institutioneller Betreuung. In Bezug auf die sozial-emotionale Entwicklung sind die Befunde weniger eindeutig: Während viele Studien positive oder neutrale Effekte feststellen, gibt es Hinweise darauf, dass sehr lange Betreuungszeiten in manchen Fällen auch wiederum neue Herausforderungen mit sich bringen können. Insgesamt überwiegen jedoch die Studien, die positive Effekte nachweisen, gegenüber solchen, die keine oder negative Auswirkungen feststellen.
Zudem bestätigt der Bericht: Frühe institutionelle Betreuung kann zur Bildungsgerechtigkeit beitragen, indem sie Entwicklungsunterschiede unabhängig von sozialer Herkunft und wirtschaftlichen Bedingungen verringert.
Die DGSPJ beobachtet mit Sorge, dass in den vergangenen Jahren vermehrt wissenschaftlich nicht ausreichend fundierte Stellungnahmen eine skeptische Haltung gegenüber der frühkindlichen Betreuung und Verunsicherung von Eltern fördern. Auch wenn nach Ansicht der DGSPJ noch weiterer Forschungsbedarf besteht: Der aktuelle Bericht stellt eine erfreuliche Trendwende dar, da er auf der Grundlage der aktuell verfügbaren wissenschaftlichen Literatur die Potenziale der frühen institutionellen Betreuung unterstreicht.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ) e.V. vom 10.03.2025
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