Digitale Transformation
Freie Wohlfahrtspflege und BMFSFJ setzen Zusammenarbeit fort
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtpflege (BAGFW) und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend haben ihre 2017 geschlossene strategische Zusammenarbeit in Fragen der digitalen Zukunft der Freien Wohlfahrtspflege erneuert. Im Fokus stehen die digitale Transformation und die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes.
26.10.2020
Juliane Seifert, Staatsekretärin im BMFSFJ, und Dr. Ulrich Schneider, Mitglied der BAGFW-Mitgliederversammlung (Der Paritätische Gesamtverband), kamen am 22.10.2020 mit Verbändevertreter(inne)n und Expert(inne)n in Berlin zu einem Treffen zusammen, um eine gemeinsame Erklärung „Digitale Transformation und gesellschaftlicher Zusammenhalt – Gemeinsame Erklärung von BMFSFJ und BAGFW zur Wohlfahrtspflege in der Digitalen Gesellschaft“ zur Fortsetzung der digitalpolitischen Zusammenarbeit zu unterzeichnen.
Partnerschaft zur sozialen Gestaltung der digitalen Gesellschaft
BMFSFJ und BAGFW bekräftigen und erneuern damit ihre strategische Partnerschaft zur sozialen Gestaltung der digitalen Gesellschaft. Sie sind sich einig, dass die digitalen Kompetenzen, Werkzeuge und Anwendungen sowie darauf bezogene Konzepte und Programme in der Freien Wohlfahrtspflege schnellstens ausgebaut werden müssen. Ziel muss es sein, im Sozialen den Herausforderungen und Risiken der Digitalisierung gerade für von Not und Ausgrenzung bedrohte Menschen zu begegnen. Aber auch um die damit verbundenen neuen Möglichkeiten, Hilfen zu erbringen, besser auszuschöpfen. Gleichzeitig sind sich BMFSFJ und BAGFW darüber einig, dass damit einhergehend auch eine gezielte strategische Gestaltung der digitalen Transformation sowohl auf politischer als auch auf verbandlicher und einrichtungsbezogener Ebene erfolgen muss.
Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium Juliane Seifert: „Die Arbeit der Freien Wohlfahrtspflege ist in Zeiten der Pandemie wichtiger denn je. Gleichzeitig macht es die aktuelle Krise auch notwendig, die digitalen Möglichkeiten besser zu nutzen. Genau hier setzt die Gemeinsame Erklärung zwischen dem Bundesfamilienministerium und der Freien Wohlfahrtspflege an: Wir wollen die Chancen der Digitalisierung in der sozialen Arbeit weiter nutzen, um innovative Lösungsansätze zu entwickeln. So können hilfebedürftige Menschen von Jung bis Alt in ihrem Alltag besser unterstützt werden bspw. durch Künstliche Intelligenz, Robotik oder die Vermittlung Digitaler Kompetenzen. Mit dem Förderprogramm „Zukunftssicherung der Freien Wohlfahrtspflege durch Digitalisierung“ haben wir dazu einen wichtigen Schritt unternommen. Daran wollen wir festhalten und das Digitalisierungsprogramm - vorbehaltlich des Beschlusses des Bundeskabinetts – im nächsten Jahr in gleicher Höhe wie 2020 – also rund 3 Millionen Euro – fortsetzen.“
Dr. Ulrich Schneider, Mitglied der BAGFW-Mitgliederversammlung (Der Paritätische Gesamtverband) betont: „Als Teil einer lebendigen Zivilgesellschaft stehen die Wohlfahrtsverbände für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Solidarität und eine Gesellschaft, die alle mitnimmt und keinen zurücklässt. Diese Werte gilt es auch im digitalen Raum zu bewahren und mit digitalen Mitteln zu stärken. Als Katalysator und Moderatoren begleiten wir die digitale Transformation in Strukturen und Mitgliedschaft - ein dynamischer, kreativer und innovativer Prozess, in dem sich nicht nur neue Formen der Zusammenarbeit und Kommunikation entwickeln, sondern auch die Bedeutung von Wissenstransfer und Beteiligung praktisch erlebbar sind. Das Förderprogramm des BMFSFJ „Zukunftssicherung der Wohlfahrtspflege durch Digitalisierung“ bietet den Spitzenverbänden die Chance, dieser Aufgabe gerecht zu werden und digitalen Wandel für und mit den Menschen zu gestalten.“
Digitalisierung im Sozialen strategisch weiterentwickeln
Ausgangspunkt der Zusammenarbeit war eine 2017 geschlossene Absichtserklärung zur strategischen Zusammenarbeit der Partner. In diesem Rahmen wurde auch das BMFSFJ-Förderprogramm „Zukunftssicherung der Freien Wohlfahrt durch Digitalisierung“ initiiert, in dem die Spitzenverbände gemeinsam die Digitalisierung im Sozialen strategisch weiterentwickeln. Mit den Projekten entwickeln die Spitzenverbände Inhalte wie auch Strukturen digital weiter und schaffen somit neue Angebote für die Nutzerinnen und Nutzer. Konkret geht es um Beratungs-, Qualifizierungs- und Bildungsangebote, Förderung von Personal- und Organisationsentwicklung, verbandlicher Kommunikation, freiwilligem Engagement, Management und sozialraumorientierter Arbeit. Darüber hinaus teilen sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen und bieten damit einen Mehrwert, der weit über die Freie Wohlfahrtpflege hinausreicht.
Die Zusammenarbeit zwischen dem BMFSFJ und den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege ist ein zentraler Baustein in der „Digitalen Agenda für eine lebenswerte Gesellschaft“ des Ministeriums. Gemeinsam mit Verbänden, Vereinen und zivilgesellschaftlichen Organisationen gestaltet das BMFSFJ den digitalen Wandel, um die gesellschaftspolitischen Chancen der digitalen Transformation zu nutzen.
Die vollständige Erklärung findet sich auf der Webseite der BAGFW.
Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtpflege (BAGFW) und Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) vom 22.10.2020
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