Jugendwahlen

Falschbehauptung von Rechtsextremist*innen zu Jugendwahlen

Auf der Social-Media-Plattform X verbreitete sich eine Falschbehauptung über die Jugendwahlen in Deutschland. Ein Post behauptete, die AfD habe bei simulierten Schulwahlen immer mit überwältigender Mehrheit gewonnen. Der DBJR (Deutscher Bundesjugendring) und Faktenchecks wie der der Deutschen Welle widerlegen diese falsche Darstellung.

28.02.2025

Auf der Social Media Plattform X wurde von einem reichweitestarken Account mit rechtsextremen Inhalten etwa zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Ergebnisse der U18-Bundestagswahl ein Post in englischer Sprache mit Falschbehauptungen zu Jugendwahlen in Deutschland veröffentlicht, der eine enorme Reichweite erzielt.

Der Post zeigt ein Foto, welches wahrscheinlich ein intern abfotografiertes Teilergebnis der Juniorwahl aus einer Schule zeigt. In dem Post auf X wird behauptet, dass bei Wahlen, die an deutschen Schulen simuliert werden, „die AfD jede Wahl in jeder Schule mit überwältigender Mehrheit” gewonnen habe. Die Falschbehauptung hat auf der Plattform X über 11,8 Millionen Nutzer*innen erreicht und auch Elon Musk hat den Post geteilt. Der Faktencheck der Deutschen Welle hat dazu eine umfassende Einordnung verfasst.

Unterscheidung U18-Wahl und Juniorwahl

Es gibt anlässlich der Bundestagswahl am 23. Februar zwei große Jugendwahlen in Deutschland: Die Juniorwahl und die U18-Wahl. In Bezug auf beide Wahlen ist die Aussage des Posts jedoch in jedem Fall falsch.

Das Ergebnis der U18-Bundestagswahl wurde am 17. Februar um 12:30 Uhr veröffentlicht. Die meisten Stimmen, 20,8 Prozent, gingen dabei an die Partei Die Linke. Hier kann das Wahlergebnis eingesehen werden.

Die U18-Wahl ist eine der größten außerschulischen Bildungsprojekte in Deutschland, sie ist im Wesentlichen und in ihrem Ursprung außerschulisch. Da auch viele engagierte Lehrkräfte an einer U18-Wahl teilnehmen, findet die U18-Wahl auch mitunter außerunterrichtlich im Raum von Schulen statt. Dabei bleibt die U18-Wahl auch für Schüler*innen offen und freiwillig. Die Wahllokale werden von Jugendgruppen und -initiativen, Jugendverbänden und -ringe, Jugendclubs und weiteren Einrichtungen, in denen Jugendliche sich gerne treffen und miteinander aktiv sind, überwiegend ehrenamtlich durch Gruppen und Organisationen der Zivilgesellschaft organisiert. Rahmenprogramme und Aktivitäten politischer Bildung durch die Einrichtungen und Engagierten vor Ort knüpfen an die U18-Wahl an. Die Ergebnisse werden gesammelt mit Vorlauf vor den Wahlen veröffentlicht, damit Kinder und Jugendliche ohne Wahlrecht trotzdem eine Stimme im Wahlkampf haben.

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Dieser Artikel wurde am 20.02.2025 vom Deutschen Bundesjugendring erstveröffentlicht. Wir danken für die freundliche Genehmigung der Übernahme.

Redaktion: Lukas Morre