Sozialpolitik
Erste „Woche der beruflichen Bildung" in Niedersachsen

Mit einem Besuch des Berufsbildungs- und Technologiezentrums in Osnabrück hat Kultusminister Grant Hendrik Tonne am 1. April die erste „Woche der beruflichen Bildung" in Niedersachsen gestartet. In der Woche sollen die Chancen und Möglichkeiten betrieblicher Praxis, des Erwerbs beruflicher Kompetenzen sowie die große Vielzahl an Berufs- und Karriereoptionen durch die berufliche Bildung noch besser sichtbar gemacht werden. Außerdem wurden vier Berufsbildende Schulen mit der Auszeichnung „Berufliche Bildung - klischeefrei" ausgezeichnet.
03.04.2019
„Die berufliche Bildung ebnet den Weg in eine berufliche Tätigkeit und leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung. Sie hat aber auch einen allgemeinen Bildungsauftrag, der junge Menschen in ihrer Entwicklung begleitet und Teilhabe gewährleistet", betonte Kultusminister Grant Hendrik Tonne zum Auftakt der „Woche der beruflichen Bildung".
Ziel der ersten „Woche der beruflichen Bildung" der Niedersächsischen Landesregierung sei, die Wertschätzung und die Anerkennung gegenüber der dualen und der vollschulischen (beruflichen) Ausbildung auszudrücken. „Fast 50 Prozent aller Absolventinnen und Absolventen allgemein bildender Schulen treten in eine duale Berufsausbildung ein", so der Kultusminister. „Damit ist die duale Ausbildung mit den Lernorten Betrieb, überbetriebliche Bildungsstätte des Handwerks und berufsbildender Schule der Eckpfeiler der beruflichen Bildung in Niedersachsen und ein Erfolgs- und Standortfaktor für unseren starken Wirtschaftsstandort", fügte Tonne hinzu.
Mit der „Woche der beruflichen Bildung" setzt die Niedersächsische Landesregierung ein klares Zeichen für die berufliche Bildung: Die Kabinettsmitglieder sowie die Staatssekretärinnen und Staatssekretäre beteiligen sich vom 1. bis 7. April 2019 an der ersten niedersächsischen „Woche der beruflichen Bildung". Ministerpräsident Stephan Weil sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Niedersächsischen Landesregierung besuchen Orte der beruflichen Bildung und werben im ressortbezogenen Kontext für die berufliche Bildung. Auf der umfangreichen Besuchsliste stehen Ausbildungsbetriebe, Berufsbildende Schulen, Schulen und Einrichtungen der praktischen Ausbildung der Gesundheitsfachberufe und vollzeitschulischen sozialen Berufe und überbetriebliche Bildungsstätten.
Auszeichnung „Berufliche Bildung - klischeefrei"
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung im BTZ Osnabrück hat Minister Tonne vier Berufsbildende Schulen mit der Auszeichnung „Berufliche Bildung - klischeefrei" gewürdigt. Diese Würdigung erfolgt für ein proaktives Vorgehen gegen Geschlechterklischees in der beruflichen Bildung. Die Schulen begeistern mit pädagogischen Konzepten junge Frauen und Männer für geschlechtsuntypische Ausbildungsberufe und erhalten jeweils eine Urkunde sowie 1.000 Euro als Anerkennung.
„In allen Berufen werden die Perspektiven beider Geschlechter benötigt. Gemischte Teams arbeiten verschiedenen Studien zufolge kreativer und effizienter als reine Männer- oder Frauenteams. Unser Ziel sind selbstbewusste, engagierte, kritisch hinterfragende junge Menschen, die sich frei entfalten und eine selbstbestimmte und reflektierte Berufswahlentscheidung treffen können. Deswegen sind klischeefreie Bildung, aber auch klischeefreie berufliche Orientierung und berufliche Bildung besonders wichtig", unterstrich Kultusminister Tonne.
Ausgezeichnet wurden die:
- BBS Lingen: Die Schule führt seit 2009 in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsverband Emsland und der Agentur für Arbeit erfolgreich das Projekt „Mädchen in Technik (MinT)" durch. Schülerinnen allgemein bildender Schulen erhalten drei Tage Einblick in gewerblich-technische Berufsbilder, die stark von der Wirtschaft nachgefragt sind.
- Anne-Marie-Tausch-Schule, Berufsbildende Schule der Stadt Wolfsburg: Die BBS führt seit Jahren engagiert und medienwirksam den Zukunftstag für Jungen für die Ausbildungsmöglichkeiten zum Erzieher, Ergotherapeuten oder zum Pflegeassistenten durch.
- Axel-Bruns-Schule, BBS II Celle: Die BBS begeistert Mädchen für technische Berufe und möchte sie im Spannungsfeld von Kreativität und Technik hoch qualifizieren und auf mögliche Führungsrollen in technischen Berufen vorbereiten.
- BBS Rinteln: Die BBS trägt systematisch dazu bei, in den Fachbereichen Pflege und Sozialpädagogik für ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen jungen Männern und jungen Frauen zu sorgen. Die Schule unterstützt aktiv die Initiative „Mehr Männer in Kitas" sowie das Projekt „Männer in der Pflege" im 2. Ausbildungsjahr der Berufsfachschule Altenpflege.
Zuwendungsbescheid in Höhe von 930.000 Euro
Bei seinem Besuch des Berufsbildungs- und Technologiezentrums (BTZ) Osnabrück hat Minister Tonne zudem einen Zuwendungsbescheid im Rahmen der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) in Höhe von 930.000 Euro überreicht. Die Handwerkskammer Osnabrück hat am Standort BTZ eine solche überbetriebliche Bildungsstätte. „Mit der Zuwendung von 930.000 Euro für die überbetriebliche Ausbildung unterstützen wir weiter aktiv das ausbildende Handwerk", sagte Kultusminister Tonne bei der Übergabe des Zuwendungsbescheids. „Die berufliche Bildung ist durchlässig und chancenreich, daher muss sichergestellt sein, dass die Auszubildenden die bestmögliche Ausbildung erhalten. Hier leisten die ausbildenden Betriebe, die berufsbildenden Schulen und die Bildungszentren der überbetrieblichen Berufsausbildung gemeinsam sehr gute Arbeit.", so Tonne weiter.
Die überbetriebliche Berufsausbildung vermittelt Inhalte, die nicht jeder Betrieb vor Ort vorhalten kann. In den überbetrieblichen Ausbildungsstätten der Handwerkskammern werden den Auszubildenden Fertigkeiten, die über die Spezialisierung des Ausbildungsbetriebes hinausgehen, an modern ausgestatteten Arbeitsplätzen vermittelt. In hochmodernen Werkstätten auf technisch neuestem Stand werden hochspezialisierte Fertigkeiten und Kenntnisse in Theorie und Praxis vermittelt. Das Land fördert die Kurse der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung jeweils hälftig durch Landesmittel und Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie durch Investitionen in die überbetrieblichen Bildungsstätten.
Quelle: Niedersächsisches Kultusministerium vom 01.04.2019
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