Freiwilliges Engagement

DRK verabschiedet Leitlinien für die Zukunft des Ehrenamts: Vielfalt, Spontanität, Anerkennung

Über 1.000 Engagierte, mehr als 30 hochkarätige Referenten, sieben Themenforen, drei Tage, drei Preisträger und eine gemeinsame Abschlusserklärung. So lautet die die Bilanz der Initiatoren des großen DRK-Zukunftskongresses, der vom 28. bis 30. Oktober 2011 in Münster stattfand. Gemeinsam haben die Teilnehmer die „Münsteraner Erklärung“ erarbeitet, die wichtige Leitlinien für die Zukunft des Ehrenamtes formuliert.

31.10.2011

Dr. Rudolf Seiters, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, sagte zur Schlussveranstaltung des Kongresses: „Ohne das persönliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger ist kein Staat zu machen. Das gilt vor allem in Zeiten des demografischen Wandels und der knappen Kassen. Damit wir auch in Zukunft in einer lebenswerten Gemeinschaft leben, müssen wir noch mehr Menschen für das freiwillige Engagement begeistern. Unsere ‚Münsteraner Erklärung’ setzt hierfür wichtige Impulse.“

Offener, jünger, spontaner, älter, gemeinsamer, anerkannter – das sind die Schlagworte der <link http: www.drk.de fileadmin presse dokumente _blank external-link-new-window external link in new>Erklärung. Im Sinne dieser Erklärung ist die Zielvorstellung eines lebenslangen Engagements nur zu verwirklichen, wenn sich einerseits das Angebot auch für alle Kulturen, sozialen Hintergründe und Altersgruppen als attraktiv darstellt. Daran will das Rote Kreuz selbst arbeiten. Weiterhin enthält die Erklärung die Forderung, dass freiwilliges Engagement noch stärker anerkannt und gefördert werden muss. Auch die Wirtschaft müsse mehr Mitverantwortung für die Bürgergesellschaft übernehmen, beispielsweise durch die Freistellung von Arbeitnehmern für wichtige gesellschaftliche Aufgaben. Zudem müsse die Politik das Engagement der Bürger noch stärker fördern, beispielsweise durch Steuererleichterungen für Zeitspenden.

Emnid-Studie zum ehrenamtlichen Engagement: Gleichgültige Generation 60+ ?
Anlässlich des DRK-Zukunftskongress „Engagement heute. Die neue Bürgergesellschaft“ hatte das Deutsche Rote Kreuz in einer repräsentativen Emnid-Studie nachgefragt: Wie viele und welche Menschen sind - über die bereits Engagierten hinaus – offen für ein ehrenamtliches Engagement? Und was könnte sie dazu motivieren?

Zenrale Ergebnisse dieser Umfrage lauten:

  • 24 Prozent der über 14-Jährigen, also rund 17 Millionen Bundesbürger, sind bereit, für das Gemeinwohl aktiv zu werden - über die bereits Aktiven hinaus
  • Besonders motiviert sind die Jüngeren. Von den unter 30-jährigen können sich 36 Prozent ein Engagement vorstellen.
  • Erstaunlich gering ist die Motivation bei der Generation 60+. Von allen Befragten sagten nur 18 Prozent, dass sie Interesse an einem Ehrenamt haben.
  • Die meisten „Motivierbaren“ sagen, dass sie aktiv um Mithilfe gebeten werden wollen (79 Prozent). Aber auch mehr finanzielle Spielräume (61 Prozent) oder Steuererleichterungen (52 Prozent) wären wichtige Argumente für ein Engagement.

Dr. Volkmar Schön, Vizepräsident des Deutschen Roten Kreuzes, sagt zu den Ergebnissen: „Wir lernen aus der Studie, dass der ‚Ehrenamtliche der Zukunft’ eine junge, gut ausgebildete und finanziell gut abgesicherte Frau mit vielen Familienangehörigen ist. Es ist gut zu wissen, dass es dieses Potenzial gibt. Nachdenklich macht uns aber die vergleichsweise geringe Engagement-Bereitschaft der älteren Generation. Die über 60-Jährigen sind die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe – und sie sind diejenigen, die meist noch Zeit, Kraft und finanzielle Spielräume haben. Wir sehen es daher als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, auch die Älteren für ein sinnstiftendes freiwilliges Engagement zu begeistern.“

Preisträger des Wettbewerbs „Engagiert im DRK“ geehrt
Am 29. Oktober 2011 ehrte die Vizepräsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg, die Preisträger des Wettbewerbs „Engagiert im DRK“. Der erste Platz ging an das Projekt „Rette sich wer’s kann – Schwimmen lernen im Kindergarten“ des DRK-Landesverbandes Mecklenburg–Vorpommern, der zweite Platz an das Projekt „Fit für den Job – Das Mentorenprojekt“ des DRK-Kreisverbandes Münster und der dritte Platz an das Projekt „Schulsanitätsdienst – Ausbau und Intensivierung“ des DRK-Kreisverbandes Offenbach. Die Preisverleihung moderierte Rotkreuz-Botschafter Jan Hofer.

Back to Top