Flucht und Migration
Diakonie: Flüchtlinge in Seenot retten, aufnehmen und begleiten
Die Diakonie begrüßt die Aufnahme von aus Seenot geretteten Flüchtlingen in Deutschland und fordert geregelte Verfahren. Insbesondere müsse die kommunale Infrastruktur für die gute Aufnahme und Begleitung der Schutzsuchenden gestärkt werden, genauso wie der vielen engagierten Organisationen, Verbände und Ehrenamtlichen vor Ort. Migration müsse als Gewinn für die deutsche Gesellschaft verstanden werden, betont der Wohlfahrtsverband.
04.07.2019
Anlässlich der Aufnahme von im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge und der am 3. Juli 2019 vorgestellten Studie „Europa als Ziel? Die Zukunft der globalen Migration“ des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung erklärt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik:
Infrastruktur für Schutzsuchende stärken
„Die Diakonie begrüßt ausdrücklich, dass Deutschland aus Seenot gerettete Flüchtlinge aufnimmt. Es ist erfreulich und ein deutliches Zeichen, dass viele Kommunen bereit sind, zusätzlich Flüchtlinge aufzunehmen. Sie tun dies aus
humanitären Gründen, sehen aber auch die Potenziale dieser Menschen. Die kommunale Infrastruktur muss für die gute Aufnahme und Begleitung der Schutzsuchenden gestärkt werden, wie auch die vielen Organisationen, Verbände
und Ehrenamtliche vor Ort.“
Geflüchtete Menschen sind oft aufgrund ihrer Erfahrungen auf den Fluchtrouten und der Überquerung des Mittelmeeres psychisch stark belastet oder traumatisiert. Sie brauchen erste Hilfe bei der Aufarbeitung dieser Erlebnisse, so Loheide und schnellen Zugang zu Sprachkursen, Wohnungen und Arbeit.
Migration als Gewinn für die deutsche Gesellschaft
Zur Studie „Europa als Ziel? Die Zukunft der globalen Migration“ sagt Loheide: „Wir haben die humanitäre Verantwortung und als eines der reichsten Länder der Welt auch ausreichend Möglichkeiten und Kapazitäten, Flüchtlinge aufzunehmen. Die Studie zeigt: Wir müssen uns darauf einstellen, dass Flucht- und Migrationsbewegungen weltweit zunehmen und keinen Weg um Europa nehmen werden. Für die Zukunft sind geregelte Wege und legale Zugangsmöglichkeiten nach Europa und Deutschland notwendig. So wird Migration zu einem Gewinn für die deutsche
Gesellschaft.“
Die Studie „Europa als Ziel? Die Zukunft der globalen Migration“ (PDF 4,1 MB) steht beim Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung zur Verfügung. Dort findet sich auch eine Kurzzusammenfassung der Ergebnisse (PDF, 539 KB).
Die Diakonie hat auch den Brief zur Seenotrettung (PDF, 921 KB) mitgezeichnet.
Quelle: Diakonie Deutschland - Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. vom 03.07.2019
Materialien zum Thema
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Kinder- und Jugendhilfe in der Krise Zur Frage der Rechtmäßigkeit pauschaler Standardabsenkung bei (vorläufiger) Inobhutnahme und Hilfegewährung für geflüchtete unbegleitete Minderjährige
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Stellungnahme / Diskussionspapier
AFET-Aufruf – Ohne Fachkräfte keine qualifizierte Kinder- und Jugendhilfe
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Broschüre
Diagnostisches Fallverstehen – Psychosoziale Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen
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Broschüre
Gesundheitsförderung mit Geflüchteten. Lücken schließen – Angebote ergänzen
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Anleitung / Arbeitshilfe
Frühe Hilfen für geflüchtete Familien – Impulse für Fachkräfte
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labconcepts GmbH
Generationen im Gespräch
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Bundesnetzwerk Bürgerliches Engagement (BBE) / Programmbüro ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ
Programm „Engagiert für Klimaschutz“
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Fugee Angels
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Türkische Gemeinde in Baden-Württemberg e. V.
Fugees-Akademie
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Diakonie Wuppertal – Soziale Teilhabe gGmbH
„Do it! - Transfer Bund“
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Oberste Landesjugendbehörde
Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstsein
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Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Jugendmigrationsdienst Nürnberger Land Internationaler Bund e.V.
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Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Kompetenz Jugendhilfe gGmbH
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solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt gGmbH Sachsen
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Babylon Kinder- und Jugendhilfe