Kinder- und Jugendarbeit
DBJR: Ohne Investition in Jugendverbände wuchert der Rechtsextremismus
Mit mahnenden Worten wendet sich der Hauptausschuss des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) an die Finanzierungsverantwortlichen in den ostdeutschen Bundesländern.
05.12.2011
Der DBJR sieht die Jugendverbandsarbeit in Brandenburg, Mecklenburg‐Vorpommern, Sachsen‐Anhalt, Sachsen und Thüringen in einer schwierigen Lage. Der Hauptausschuss des DBJR beschäftigte sich am 01. Dezermber 2011 in Berlin intensiv mit den vielfältigen Problemen in diesen Bundesländern. Besonders Ernst nehmen die Vertreterinnen und Vertreter der Jugendverbände und Jugendringe, dass zwischen wachsen dem Rechtsextremismus und sinkender Förderung der Jugendverbände offensichtlich ein Zusammenhang besteht.
Rechtsextremisten werden dort stärker, wo Jugendverbände ihre Arbeit kaum aufrecht erhalten können, beispielsweise weil die Förderung und die politische Unterstützung wegbricht. Das beobachten die betroffenen Landesjugendringe und die Verbände, die sich in den fünf Ländern engagieren.
„Hier ist die Politik sehr fahrlässig, sie spielt Nazis und Rassisten in die Hände“, sagt Julia Böhnke, stellvertretende DBJR-Vorsitzende. Statt zivilgesellschaftliche und demokratische Strukturen aufzubauen und zu stärken, werde rechtsextremen Parteien und Gruppen das Feld überlassen. Das sorge gerade bei jungen und engagierten Menschen für Frust und Zweifel an
der Demokratie.
Die Jugendverbände warnen sehr eindringlich vor dieser Entwicklung. Sie selbst versuchen nach Kräften, mit eigenen Mitteln vorhandene Strukturen zu stabilisieren oder aufzubauen. „Wenn die Politik die fünf Bundesländer im Osten nicht aufgeben will, muss sie langfristig und nachhaltig in Jugendverbände investieren“, sagt Gunnar Czimczik, stellvertretender DBJR-Vorsitzender. Der Hauptausschuss des DBJR fordert die Verantwortlichen in den Bundesländern auf, ausreichend Mittel für stabile Strukturen bereitzustellen, die das ehrenamtliche Engagement junger Menschen unterstützen und deren Einsatz für die Demokratie stärken.
Quelle: Deutscher Bundesjugendring
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