Gesundheit

BZgA zeigt, wie STI-Prävention mit Humor funktionieren kann

Anlässlich der 22. Internationalen AIDS-Konferenz vom 23. bis 27. Juli, weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf die steigende Zahl der sexuell übertragbaren Infektionen (STI) in Deutschland und Europa hin. Eine Studie zeigt: Während in Deutschland das Wissen zu HIV sehr ausgeprägt ist, sind Kenntnisse über einzelne STI und deren Symptome in der Gesamtbevölkerung gering.

23.07.2018

Von sexuall übertragbaren Infektionen betroffen sind unterschiedliche Bevölkerungsgruppen. Während sich Männer, die Sex mit Männern haben, überproportional häufig mit Syphilis infizieren, ist die Chlamydien-Infektion vor allem unter heterosexuellen jungen Frauen und Männern weit verbreitet.

Zielgruppengerechte Kampagne

Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, betont: „Die Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen ist eng miteinander verbunden.“ Deshalb hat die BZgA im Rahmen ihrer Kampagne LIEBESLEBEN zur Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen das Format der „Infektastischen STI“ entwickelt. Dabei handelt es sich um fünf Handpuppen, die an STI angelehnte Namen tragen: Trippo Tripper, Feig Feigwarze, Chlam Chlamydie, Hepp Hepatitis, und Philis Syphilis. Diese erklären zielgruppengerecht, was sich hinter den Krankheitsbezeichnungen verbirgt, wie man sich infizieren kann und wie man sich am besten vor ihnen schützt.

Austausch zu neuen Präventionsformaten

Auf der Konferenz stellt die BZgA stellvertretend für die „Wohngemeinschaft“ der „Infektastischen STI“ mit Chlam Chlamydie eine ihrer 70 Zentimeter großen Handpuppen vor. „Es ist außerordentlich zu begrüßen, dass die Internationale AIDS-Konferenz dem Thema STI eine so große Bedeutung beimisst und den Austausch zu neuen Präventionsformaten, bei denen es um Aufklärung, informierte Entscheidungen und Verhaltensänderung geht, fördert“, ergänzt Dr. Heidrun Thaiss. „Wir freuen uns, die Teilnehmenden in Amsterdam mit Chlam Chlamydie dafür zu gewinnen, dass Prävention mit Humor funktionieren kann.“

Die „Infektastischen STI“ informieren in Social-Media-Clips und sensibilisieren auf diese Weise eine junge Zielgruppe für das Thema. Das Präventionsformat findet große Aufmerksamkeit in den sozialen Medien. Etwa neun Millionen Menschen haben sich so im vergangenen Jahr mit den Puppen und dem Thema STI beschäftigt.

Geringe Kenntnisse über einzelne STI

Während in Deutschland das Wissen zu HIV sehr ausgeprägt ist, sind Kenntnisse über einzelne STI und deren Symptome in der Gesamtbevölkerung gering. So zeigt die repräsentative Umfrage der BZgA „AIDS im öffentlichen Bewusstsein in der Bundesrepublik Deutschland“, dass aktuell nur 16 Prozent der Frauen und nur 11 Prozent der Männer Brennen als Symptom einer möglichen STI zuordnen können. Und das, obwohl STI auch in Deutschland weit verbreitet sind. Studien gehen davon aus, dass sich knapp fünf Prozent der jungen Frauen und Männern mit Chlamydien infiziert haben.

Hintergrund

Die Internationale AIDS-Konferenz ist mit etwa 18.000 Teilnehmenden eine der weltweit größten Veranstaltungen zum Thema HIV und AIDS. Sie wurde erstmals im Jahr 1985 abgehalten und stellt bis heute ein wichtiges Forum für den Austausch zwischen Wissenschaft, Forschung, Interessenverbänden und Fachkräften dar.

Die Infektastischen STI werden als Teil des HIV/STI-Präventionsprogramms der BZgA vom Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) unterstützt.

Weiterführende Informationen zur HIV- und STI-Prävention der BZgA finden sich auf folgenden Webseiten:

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 19.07.2018

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