Digitalisierung und Medien
Bündnis fordert: Unsere Demokratie braucht starke öffentlich-rechtliche Medien
In einer gemeinsamen Erklärung sprechen sich 23 zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter die GMK und der DBJR für starke öffentlich-rechtliche Medien aus und fordern deren solide Finanzierung. Der DBJR betont die Verpflichtung, gerade junge Angebote zu stärken. Anlass des gemeinsamen Appells war das Treffen der Ministerpräsident/-innen am 14.06.2018 in Berlin, bei dem auch über die Zukunft der öffentlich-rechtlichen Medien gesprochen wurde.
29.06.2018
Man sei besorgt angesichts der Stimmen, die die öffentlich-rechtlichen Medien „bis zur Unkenntlichkeit reduzieren wollen, ihn pauschal diskreditieren oder gar seine Berechtigung in Frage stellen. Ihnen setzen wir ein deutliches Signal entgegen, denn wir sind überzeugt: Unsere Demokratie braucht starke öffentlich-rechtliche Medien“, heißt es in der Erklärung von insgesamt 23 zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) und der Deutsche Bundesjugendring (DBJR).
Telemedienauftrag weiter entwickeln
Die Organisationen begrüßen, „dass die Länder planen, den Telemedienauftrag weiterzuentwickeln. Wir ermutigen die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten zu einer wirklich zukunftsgerechten Reform: Gesetzlich vorgeschriebene Löschfristen, das Kriterium der Presseähnlichkeit und der Sendungsbezug sowie die Beschränkungen bei den Archiven müssen gestrichen werden. Die angemessene Vergütung von Urheberinnen und Urhebern muss gewährleistet werden“, heißt es in der Erklärung.
Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann sagte am Mittwoch in Berlin: „Es reicht mit der einseitigen Dresche auf die öffentlich-rechtlichen Medien. Millionen Menschen sehen in diesen Medien regelmäßig, oft täglich, Info-Sendungen, Talk-Shows, Filme und Dokumentationen. Ebenso häufig hören sie öffentlich-rechtliche Sender. Sie verlassen sich darauf, dass diese Medien sie gut und vielfältig informieren und unterhalten. Reformbedarf kann nicht heißen, sie kaputt zu sparen, sondern zu verbessern.“
Interessen junger Menschen berücksichtigen
Es gäbe durchaus Reformbedarf bei den Öffentlich-Rechtlichen, stellt der Deutsche Bundesjugendring fest. Das zeige zum Beispiel die Kritik an der Themen- und Gästeauswahl der Talkshows. Trotzdem: Millionen Menschen sehen bei ARD und ZDF regelmäßig, oft täglich, Info-Sendungen, Talk-Shows, Filme und Dokumentationen. Ebenso häufig hören sie öffentlich-rechtliche Radiosender. Sie verlassen sich darauf, dass diese Medien sie gut und vielfältig informieren und unterhalten. Reformbedarf kann deswegen nicht heißen, sie kaputt zu sparen, sondern zu verbessern.
Mit Blick auf die Verteilung der Gebührengelder bei ARD und ZDF stellt Daniela Broda, Vorstandsmitglied im Deutschen Bundesjugendring fest: „Im Interesse junger Menschen müssen Angebote wie funk deutlich besser ausgestattet werden. Bei der internen Verteilung der Gelder sind die Intendant_innen und Programmverantwortlichen in der Pflicht, die jungen Angebote zu stärken. Aus unserer Sicht ist funk ein sehr gutes Angebot für junge Menschen mit großartigen Formaten.“
Hintergrund
Die Unterzeichner der Erklärung sind in den Bereichen Bildung, Medien, Kultur, Gesellschaft, Jugend, Verbraucherschutz, Wirtschaft, Wohlfahrt, Umwelt und Religion aktiv.
Die vollständige Erklärung zur Stärkung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (PDF, 124 KB) steht mit allen Unterzeichnern online zur Verfügung.
Quelle: GMK e.V. - Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur und Deutscher Bundesjugendring vom 13.06.2018
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