Pandemiefolgen

BMG und BMFSFJ legen Bericht zu den gesundheitlichen Auswirkungen auf junge Menschen vor

Eine Interministeriellen Arbeitsgruppe, einberufen vom Bundesgesundheitsministerium und Bundesfamilienministerium, legen den Bericht zu „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“ vor. Dieser enthält fünf Kernempfehlungen, die sich an die Länder und Kommunen sowie an den Bund und Akteure richten.

21.09.2021

Unter gemeinsamem Vorsitz des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMA) „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“ gemeinsam mit Expertinnen und Experten Empfehlungen für Maßnahmen herausgearbeitet, durch die mit der COVID-19-Pandemie verbundenen Belastungen für Kinder und Jugendliche künftig möglichst vermieden und bestehende Belastungen abgebaut werden können.

Kernempfehlungen, um die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zu minimieren und Handlungsansätze für kurzfristig umsetzbare Maßnahmen zu entwickeln

Folgende Kernempfehlungen richten sich zentral an die Länder und Kommunen, die in diesem Bereich wichtige Aufgaben übernehmen, an den Bund sowie an weitere Akteure:

  1. Flächendeckende Schließungen von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen gilt es mit oberster Priorität zu vermeiden, ohne die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zu gefährden.
     
  2. Sport- und Bewegungsmöglichkeiten sowie Angebote der außerschulischen Bildung und Jugendarbeit sollten für alle Kinder und Jugendlichen auch unter den Bedingungen einer Pandemie zugänglich bleiben.
     
  3. Präventive Angebote der Gesundheitsförderung sollten allen Kindern und Jugendlichen verstärkt zugänglich gemacht werden, um sie bei der Bewältigung der gesundheitlichen Belastungen durch die Pandemie zu unterstützen.
     
  4. Kinder und Jugendliche, die bereits vor der Pandemie erhöhten gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt waren, haben unter den pandemiebedingten Einschränkungen in besonderer Weise gelitten und brauchen jetzt eine besonders umfängliche und gezielte Unterstützung.
     
  5. Da viele Kinder noch nicht geimpft werden können, muss ein umfassendes Testangebot an Kitas und Schulen zur Verfügung stehen. 

IMA identifiziert drei Handlungsfelder mit Blick auf die nächsten Monate und formuliert dazu 26 Empfehlungen

Ziel der IMA war es, Maßnahmen zu diskutieren, die erforderlich sind, um die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu stärken und die negativen Folgen der COVID-19-Pandemie für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu minimieren und Handlungsansätze insbesondere für kurzfristig umsetzbare Maßnahmen in drei Handlungsfeldern zu identifizieren. Dabei sollte insbesondere die Situation von Kindern und Jugendlichen in den nächsten Monaten in den Blick genommen werden:

Handlungsfeld 1 – „Zurück zur Normalität – aber mit Vorsicht“

  • Sicherstellung des Regelbetriebs von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen und Sportvereinen

Handlungsfeld 2 – „Gemeinsam stark machen“

  • Primäre Prävention und Gesundheitsförderung in den Lebenswelten Schule, Kindertageseinrichtungen, Kommune, Vereine; außerschulische Jugendbildung

Handlungsfeld 3 – „Zielgerichtete und bedarfsorientierte Hilfe“

  • Besonders belastete Kinder und Jugendliche frühzeitig identifizieren - Unterstützung der besonders belasteten Kinder, Jugendlichen und ihrer Familien bei der Bewältigung der gesundheitlichen Folgen der Pandemie

Zu den drei Handlungsfeldern wurden insgesamt 26 Empfehlungen formuliert. Zielsetzung der Empfehlungen soll sein, „neuerliche Einschränkungen des Bildungs- und Betreuungsbetriebs und der präventiven Arbeit des ÖGD zu vermeiden. Die Entscheidung hierüber liegt vorrangig bei den Ländern. Auch Sport und Bewegung sind für das gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen von immenser Bedeutung. Kindern und Jugendlichen sollte das Sporttreiben daher unbedingt ermöglicht und Sport mit als Teil der Lösung gesehen werden. Hier sind insbesondere die Kommunen gefordert.

Auch weitere Angebote der außerschulischen Bildung und Jugendarbeit stärken junge Menschen und leisten einen unverzichtbaren Beitrag für ein gesundes Aufwachsen. Sie können langfristige Folgen der Pandemie abschwächen. Die vorhandenen Trägerstrukturen und Angebote der Jugendbildung und -arbeit sind daher im weiteren Verlauf der Pandemie als Infrastrukturen so zu sichern und zu stärken, dass insbesondere die gesundheitsfördernden Angebote aufrechterhalten bleiben.“

Der Bericht der IMA mit den Empfehlungen (PDF) zu den entsprechenden Handlungsfeldern steht auf der Website des BMFSFJ zur Verfügung.

Quelle: Bundesfamilienministerium vom 09.09.2021

Redaktion: Iva Wagner

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