MINT-Bildung im Ganztag

Beim Ganztag geht es ums große Ganze der Bildungsqualität

In vielen Schulen besteht häufig eine begrenzte Kenntnis über die vielfältigen Strukturen und Möglichkeiten der außerschulischen MINT-Bildungslandschaft. Es gibt Workshops und Wettbewerbe, sowie Mentoring-Programmen und Exkursionen zu Forschungseinrichtungen. Sie bieten Schüler*innen die Chance, MINT-Themen auf praktische und innovative Weise zu erkunden und ihr Interesse darin zu vertiefen.

15.03.2024

Oft weiß man in Schulen zu wenig über die Strukturen und Möglichkeiten der außerschulischen MINT-Bildungslandschaft. "Das muss sich dringend ändern", sagt Michael Fritz.

Potenzial und Bedarf für MINT-Bildung im Grundschul-Ganztag sind da, aber es fehlen Strukturen, damit regelmäßige Angebote zustande kommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des ZNL – TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen an der Universität Ulm, die heute vorgestellt wurde. Danach arbeiten bereits 63% der MINT-Akteure mit Grundschulen zusammen, allerdings nur in 40% dieser Fälle auch regelmäßig. Eine der Herausforderungen: Oft weiß man in Schulen zu wenig über die Strukturen und Möglichkeiten der außerschulischen MINT-Bildungslandschaft. Das muss sich dringend ändern, sagt Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kinder forschen, und plädiert dafür, dass die Bildungsqualität beim Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Zentrum steht.

Ein MINT-Kontakt für jede Grundschulleitung

„Das komplementäre Zusammenspiel von Unterricht und Ganztagsbildung ist eine enorme Chance für bessere Bildung in Deutschland. Und wenn außerschulische MINT-Partner ihre Kompetenzen und besondere MINT-Lernorte einbringen, entsteht eine Win-Win-Situation. Denn die MINT-Bildung stärkt Basiskompetenzen und fördert die Selbstwirksamkeit von Kindern. So machen sie ganz häufig die Erfahrung: 'Ich kann' – und das ist die wichtigste Erfahrung in der Bildung“,

sagt Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kinder forschen und Leiter der Impulsgruppe "MINT-Bildung im Ganztag" im Nationalen MINT-Forum, das die Studie unterstützt hat.

„Doch die MINT-Bildung hat ein Problem. Während den Grundschulen beispielsweise Musikschulen oder Sportvereine als regionale Ansprechpartner für Kooperationen im Ganztag zur Verfügung stehen, fehlt oft der Kontakt zu außerschulischen MINT-Lernorten, mit denen sich ähnliches realisieren ließe. Unser Ziel sollte es deshalb sein, dass langfristig jede Grundschulleitung die Telefonnummer eines regionalen MINT-Akteurs parat hat. Doch um entsprechende Strukturen zu schaffen, braucht es politisches Handeln und finanzielle Mittel“,

sagt Fritz weiter.

Informationen zur Studie

Für die heute vorgestellte Studie des ZNL wurden etwa 5.000 Anbietende außerschulischer MINT-Angebote untersucht (desk research), davon arbeiten ca. 400 mit und in Grundschulen. Von diesen haben ca. 170 an der Fragbogenerhebung teilgenommen. Die Zusammenfassung der Studie finden Sie über die Website des Nationalen MINT-Forums.

Quelle: Stiftung Kinder forschen vom 29. Februar 2024

Redaktion: Celine Richter

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