Gesundheit
Angststörungen vor allem bei Jüngeren auf dem Vormarsch
Ängste gehören zu den grundlegenden Emotionen des Menschen und dienen als Schutzmechanismus. Doch wenn Ängste das tägliche Leben bestimmen und die Lebensqualität einschränken, wird Hilfe erforderlich. Laut KKH-Daten nehmen behandlungsbedürftige Phobien immer mehr zu, insbesondere bei jungen Menschen, verstärkt durch die Corona-Pandemie.
10.12.2024
Ob die Furcht vor Dunkelheit, engen Räumen oder dem Fliegen: Wir alle kennen Ängste. Sie gehören wie Freude, Wut, Ekel oder Überraschung zu den Basisemotionen des Menschen. Ängste haben ihren evolutionären Nutzen, indem sie die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol anregen, die Konzentration erhöhen und uns in Alarm- und Fluchtbereitschaft versetzen. „Ängste sind Schutzmechanismen, die uns vor Gefahren warnen“, sagt Dr. Aileen Könitz, Ärztin und Expertin für psychiatrische Fragen bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse. „Doch wenn diese Ängste unser Verhalten und unsere Gedanken so stark dominieren, dass sie blockieren, zu sozialem Rückzug führen und die Lebensqualität beeinträchtigen, ist Hilfe notwendig.“ Das trifft laut Versichertendaten der KKH auf immer mehr Menschen zu. So nahm der Anteil der Patientinnen und Patienten, die wegen einer diagnostizierten Phobie in Behandlung sind, von 2013 auf 2023 um 57 Prozent zu.
Alarmierend: Bei den 15- bis 29-Jährigen stieg der Anteil im Zehn-Jahres-Vergleich um 114 Prozent, bei Frauen dieser Altersgruppe sogar um 133 Prozent. Die Daten der KKH zeigen in den vergangenen Jahren einen kontinuierlichen Anstieg behandlungsbedürftiger Phobien, wobei die Corona-Jahre diesen Trend weiter verstärkt haben – und das, obwohl Arztbesuche teilweise ausblieben. Vor allem für junge Menschen war es laut Aileen Könitz eine äußerst belastende Zeit:
„Die Schließung von Schulen und Universitäten und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen führten dazu, dass Schüler*innenund Studierende oft nur online miteinander kommunizieren konnten. Der so wichtige direkte Austausch mit Gleichaltrigen, auch über Sorgen und Nöte, fiel weg. Dadurch entstanden Ängste, etwa vor sozialer Isolation, Krankheit oder der Zukunft.“
Quelle: Deutscher Präventionstag vom 25.11.2024
Termine zum Thema
Materialien zum Thema
-
Broschüre
Handreichung für die politische Bildungsarbeit im Bereich Gaming
-
Zeitschrift / Periodikum
AFET-Fachzeitschrift Dialog Erziehungshilfe 3-2024
-
Expertise / Gutachten
JAdigital-Expertise: "Digitalisierung im Rahmen der Psychotherapie"
-
Zeitschrift / Periodikum
Wie geht’s unseren Kindern und Jugendlichen? – Zur mentalen Gesundheit junger Menschen - KJug 1/2024
-
Zeitschrift / Periodikum
Das baugerüst 2/23 „Jugendarbeit und Schule“
Projekte zum Thema
-
Ein Projekt der Forschungssektion für Familienforschung und Psychotherapie im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) - Prof. Dr. Silke Wiegand-Grefe
CHIMPS-NET
-
Diakonie Wuppertal – Soziale Teilhabe gGmbH
„Do it! - Transfer Bund“
-
Forum Transfer: Innovative Kinder- und Jugendhilfe in Zeiten von Corona
-
Children for a better World e.V.
CHILDREN Jugend hilft!
-
Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ
jugendgerecht.de – Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik
Institutionen zum Thema
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Bunte Feuer GmbH
-
Sonstige
St. Marienstift Schwagstorf
-
Verband / Interessenvertretung
Fachstelle Jungenarbeit in Hessen
-
Jugendamt
Servicestelle Kinder- und Jugendbeteiligung NRW beim LWL Landesjugendamt
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Familienarbeit und Beratung e. V.