EU-Parlament
Abgeordnete fordern, Schäden der Pandemie für die Jugend zu bekämpfen
Die EU und die Mitgliedsstaaten müssen mit finanziellen, strategischen und praxisnahen Mitteln dauerhafte Auswirkungen der Pandemie auf die Jugend verhindern. Auf dem Spiel stehen Arbeitsplätze, aber auch Gleichberechtigung, öffentliche Gesundheit und ganze künftige Generationen, so der Ausschuss für Kultur und Bildung.
05.02.2021
Daten der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigen, dass junge Menschen unverhältnismäßig stark von der Coronapandemie betroffen sind – es gehen Bildungschancen, Möglichkeiten zur Freiwilligenarbeit, Ausbildungs- und Arbeitsplätze sowie letzlich auch Einkommen verloren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass junge Menschen typischerweise im Einzelhandel, im Beherbergungsgewerbe, im Tourismus und in der Gastronomie arbeiten, oft ohne angemessenen rechtlichen und sozialen Schutz, betonen die Abgeordneten.
Sie fordern eine stärkere Unterstützung für junge Menschen in den nationalen Konjunkturprogrammen und mahnen, die sektoralen Programme (wie Erasmus+, das Europäische Solidaritätskorps, die Jugend- und die Kindergarantie) zu mobilisieren, um der jungen Bevölkerung zu helfen, die Auswirkungen der Pandemie zu überwinden und um „bittere Enttäuschungen für die jungen Menschen und zukünftige Generationen zu verhindern“.
Die Abgeordneten fordern die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, maßgeschneiderte Programme für den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie Programme zur Weiterqualifizierung und Umschulung einzurichten.
Zahlreiche Gruppen jetzt noch mehr gefährdet
Sie weisen auch darauf hin, dass die Coronakrise die psychische Gesundheit junger Menschen beeinträchtigt, indem sie Ängste und Befürchtungen unter ihnen verstärkt und ihre Möglichkeiten zum sozialen Austausch beschränkt, was sich auf ihr gesamtes Leben und den Übergang von der Schule ins Berufsleben auswirken kann. Sie rufen dazu auf, maßgeschneiderte Angebote für die psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung zu nutzen, um langanhaltende Auswirkungen zu vermeiden.
Ungleichheiten unter jungen Menschen verschärften sich jetzt noch mehr, so die Parlamentarier/-innen in ihrer Resolution. Junge Menschen, die sich weder in der Schule noch in der Ausbildung oder in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, sowie jene mit besonderem Förderbedarf sind davon besonders betroffen. Die Abgeordneten fordern die Kommission und die Mitgliedsstaaten zu einem Sonderprogramm auf, um gefährdete Gruppen zu schützen, wie z. B. junge Menschen mit Behinderungen, aus benachteiligten Verhältnissen, die in ländlichen Gebieten leben, junge Migranten und Flüchtlinge sowie LGTBIQ+-Jugendliche.
Quelle: Europäisches Parlament vom 27.01.2021
Termine zum Thema
Materialien zum Thema
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Forderungen zur Europawahl 2024
-
Broschüre
Increased Uncertainty: Child protection in the era of COVID-19. Early discussions and empirical findings from Germany.
-
Zeitschrift / Periodikum
Außerschulische Bildung Nr. 2/2023: „Soziale Ungleichheit in Deutschland“
-
Zeitschrift / Periodikum
AFET-Fachzeitschrift Dialog Erziehungshilfe 4-2022
-
Zeitschrift / Periodikum
Zu viel!? Zur Mediennutzung während der Pandemie – KJug 4-2022
Projekte zum Thema
-
Schulen
Bewegungs-Pass an Grundschulen
-
Museum für Islamische Kunst / Staatliche Museen zu Berlin
Bildungsprojekt „Gemeinsame Verantwortung – Gemeinsame Zukunft“
-
European Knowledge Centre for Youth Policy
-
Unser Europa, unsere Zukunft
-
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Medizinische Kinderschutzhotline
Institutionen zum Thema
-
Sonstige
Turbina Pomerania - internationaler Freiwilligendienst
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Bunte Feuer GmbH
-
Sonstige
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
-
Verband / Interessenvertretung
Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. (DBSH) – Funktionsbereich Kinder- und Jugendhilfe
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
solaris Förderzentrum für Jugend und Umwelt gGmbH Sachsen