Hamburg
93 Millionen Euro zusätzlich für Kitas
Nach intensiven Verhandlungen haben sich die Sozialbehörde und die Kita-Verbände in Hamburg auf die Tarifsteigerungen für 2024 geeinigt. Mit zusätzlich 93 Millionen Euro wird die Qualität in der Kindertagesbetreuung gesichert. Zudem wird ein neues Entgeltsystem entwickelt, um künftige Kostensteigerungen schneller abbilden zu können.
27.09.2024
Nach langen und intensiven Verhandlungen haben sich die Sozialbehörde und die Kita-Verbände am 18. September auf die Entgeltsteigerungen für 2024 geeinigt. Aufgenommen werden hierbei erstmals unterschiedliche Fortschreibungsraten, die die unterschiedliche Personalkostenstruktur, insbesondere der tarifgebundenen Träger, berücksichtigt. Darüber hinaus wurden die Therapiekostensätze für die Leistungen für Kinder mit Behinderungen angepasst. Weiterhin wurde verabredet zeitnah Gespräche über eine dauerhafte Umstellung des Entgeltsystems zu führen um Kostensteigerungen für die Kita-Träger zukünftig schneller abbilden zu können.
Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer:
„Ich freue mich sehr, dass in den Verhandlungen für 2024 ein einvernehmliches und gutes Ergebnis erzielt wurde. Die nun vereinbarten zusätzlichen 93 Millionen Euro sind ein weiterer wichtiger Schritt zur Sicherung der hohen Qualität in der Kindertagesbetreuung in Hamburg. Die angedachte Umstellung des Entgeltsystems im Rahmen des Kita-Gutscheins bereits für 2025 ist der richtige Weg. So können Kita-Träger künftig deutlich schneller auf Kostensteigerungen reagieren.“
Alle Träger erhalten eine einheitliche Entgeltsteigerung von 3,48 Prozent. Zusätzlich erhalten die Träger zwischen 3,07 und 4,25 Prozent, die die unterschiedlichen, in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Personalkosten berücksichtigen. Insgesamt werden damit Zusatzvereinbarungen mit einem Volumen von rund 30 Mio. Euro getroffen. Aus Sicht der Sozialbehörde sind damit die verschiedenen in den Kitas geltenden Tarife zu finanzieren.
Darüber hinaus ist der Therapiekostensatz für die Leistungen für Kinder mit Behinderungen auf rund 4.300 Euro deutlich erhöht worden. Auch hier wird die Kostenentwicklung der Vorjahre nachgezogen. Damit ist eine verlässliche und hochwertige Betreuung der Kinder gewährleistet. Für diese Anpassung des Kostensatzes stellt die Stadt weitere etwa 20 Millionen Euro zur Verfügung.
Außerdem werden die Hamburger Kitas mit der regulären einheitlichen Fortschreibungsrate und den Gebäudekosten-Fortschreibungsraten für 2024 zusätzlich rund 43 Mio. Euro erhalten. Insgesamt werden somit für 2024 rund 93 Mio. Euro zusätzlich für die Hamburger Kitas bereitgestellt. Mit diesen Erhöhungen der Kita-Entgelte für 2024 wird die wirtschaftliche Grundlage der unverzichtbaren Kita-Infrastruktur in Hamburg zuverlässig gesichert.
Zudem haben sich die Sozialbehörde und die Kita-Verbände darauf verständigt, auf Basis der jetzt verhandelten Ergebnisse noch in diesem Herbst die Gespräche über die Entwicklung eines prospektiven Entgeltsystems aufzunehmen, das an die jeweiligen Tarifsteigerungen anknüpft. Ziel ist es, dass ab dem Jahr 2025 bereits zu Jahresbeginn Steigerungsraten vereinbart werden, die eine Refinanzierung der Personalkosten sicherstellen. Langwierige und nachlaufende Verhandlungen wie in den letzten beiden Jahren und die damit einhergehende Unsicherheit bei den Kita-Trägern wären damit beendet.
Hamburg erfüllt den Rechtsanspruch auf einen fünfstündigen Kitaplatz für jedes Kind ab dem ersten Lebensjahr bereits seit August 2012. Rund 50 Prozent der Hamburger Kinder unter drei Jahren werden in der Krippe betreut, rund 99 Prozent der Kinder ab drei Jahren im Elementarbereich. Damit ist die Freie und Hansestadt Spitzenreiter im Vergleich der westdeutschen Bundesländer. Derzeit gibt es in Hamburg rund 1.200 Kitas, in denen mehr als 79.800 Kinder betreut werden. Dafür gibt Hamburg jährlich mehr als 1,2 Milliarden Euro insgesamt für Kindertagesbetreuung aus.
Quelle: hamburg.de GmbH & Co. KG vom 19.09.2024
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