Kinder- und Jugendarbeit

5. Fachtag der Organisator(inn)en der Spielplatzpaten im ABA Fachverband

Zu ihrem 5. Fachtag trafen sich die Organisatorinnen und Organisatoren der nordrhein-westfälischen Spielplatzpatenprojekte in kommunaler und freier Trägerschaft am 5. April beim Spielpädagogischen Dienst in Oberhausen. Wie üblich gab es ein umfassendes Programm, das es abzuarbeiten galt. Begrüßt wurden die Gäste vom Leiter des Oberhausener Kinderbüros, Stefan Breuer.

08.04.2011

Befasst haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem mit der Begrifflichkeit „Pate“. Dieses Wort wurde früher zumeist im christlichen Kontext verwandt. Bei der Vertiefung während des Fachtages ging es beispielsweise darum, ob der Begriff nicht möglicherweise inzwischen – durchaus auch im Zusammenhang mit diversen Kuriosa – derart inflationiert sei, dass er zu „verbrennen“ droht und dem ehrenamtlichen Einsatz von mittlerweile weit über 3.000 Ehrenamtlichen im Lande nicht mehr gerecht wird. Bei den Tagungsteilnehmer(inne)n konnte sich nach ausführlicher Beschäftigung einheitlich die Auffassung durchsetzen, dass es nach wie vor durchaus sinnvoll ist, bei dieser Bezeichnung zu bleiben.

Des Weiteren hatten die Anwesenden die Möglichkeit, sich umfassend über das Projekt „Spielplatz Scouts“ in Monheim am Rhein zu informieren, einer Kommune, die dem ABA Fachverband als Mitglied angehört. Uwe Tomat von der Stadt Monheim referierte vor interessiertem Publikum darüber, wie sich die „Scouts“ um die Belange der Bürgerinnen und Bürger und das soziale Miteinander auf den Spielplätzen kümmern.

Spätestens seit einer Erhebung des ABA Fachverbandes aus den Jahren 2008/2009 ist deutlich geworden, dass sinnvoll eingesetztes Ehrenamt keine „Bedrohung“ für die Exstenz einer hauptamtlichen Struktur innerhalb der Organisationen dargestellt. Das Gegenteil ist eher der Fall. Auch mit diesem Thema beschäftigte sich der 5. Fachtag. Vertieft wurden die Erkenntnisse durch zahlreiche Gespräche, die vor Ort mit zahlreichen ehrenamtlichen Paten in den Jahren 2009 und 2010 stattfanden. Unisono wurde von den Ehrenamtlichen bestätigt, dass es vor allem die hauptamtlichen Partner in der jeweiligen Organisation sind, die sie „bei der Stange“ halten und für Nachwuchs sorgen. Etliche freiwillig Engagierte sind der Auffassung, eine lebendige Bürgergesellschaft können nur dann nachhaltig funktionieren, wenn es „Kümmerer“ gibt, die die Fäden zusammenhalten und für eine zufriedenstellende Situation sorgten: Kümmerer für Kümmerer! Über den bevorstehenden neuen Freiwilligendienst in Deutschland wurde kurz informiert. Ob er dazu geeignet ist, auch Spielplatzpaten-Projekte hier einzubinden, konnte aus zeitlichen Gründen nicht weiter vertieft werden. Daher soll dieses Thema auf dem nächsten Fachtag erneut aufgegriffen werden, ebenso die geplante Vorstellung des EU-Projekts „Cities for Children“. 

Das Thema „Führungszeugnisse“ für Ehrenamtliche hingegen nahm auf dem Fachtag in Oberhausen noch Raum und Zeit für eine Diskussion ein. Informiert wurde über den Stand der Dinge bei der Planung des neuen Kinderschutzgesetzes. Die Teilnehmer(innen) tauschten sich über die augenblicklichen Verfahrensweisen in den jeweiligen Kommunen aus. Diskutiert wurden auch mögliche Gefahren für ehrenamtliches Engagement, wenn Führungszeugnisse für den Einsatz verpflichtend sein würden. Beim Akquirieren von Neuen wird dies nicht als problematisch angesehen, allerdings könnte es mancherorts hinsichtlich eines möglicherweise nicht eingeräumten Bestandschutzes heikel werden 

Zufrieden mit den Gesprächen und neuen Erkenntnissen verabschiedeten sich die Teilnehmer(innen) in Oberhausen. Angesichts des ihrerseits großen Bedarfs an Informationen und Austausch beschlossen sie – abweichend vom bisherigen Rhythmus –, sich 2011 zu einem zusätzlichen, dem 6. Fachtag zu treffen. Dieser wird am Mittwoch, 20. Juli 2011, in Mettmann stattfinden. 

Mehr Informationen unter: www.ABA-Fachverband.org

Herausgeber: ABA Fachverband Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen e.V. 

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