Kinder- und Jugendschutz
25 Jahre FSF: Für einen plattformübergreifenden und transparenten Jugendmedienschutz
Anlässlich des 25. Jubiläums der FSF (Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V.) plädieren Akteure aus Politik, Medienwirtschaft und -wissenschaft für einen plattformübergreifenden und transparenten Jugendmedienschutz. Altersfreigaben und Schutzmechanismen müssten unabhängig vom Verbreitungsweg greifen, um nachvollziehbar zu sein, so ein Fazit der Jubiläumsveranstaltung am 4. April 2019.
04.04.2019
Zum 25-jährigen Bestehen der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen spricht sich Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey für einheitliche Prüfverfahren und eine Novelle des Jugendschutzgesetzes aus. In ihrem Grußwort lobte die Ministerin die wertvolle Arbeit der FSF:
Einheitlichen Systematik bei der Vergabe von Altersfreigaben
„Wir wollen zu einer einheitlichen Systematik bei der Vergabe von Altersfreigaben kommen. Die Regelungen sollten anknüpfen an die Inhalte und deren Gefährdungsgrad, nicht an den Weg, über den die Inhalte verbreitet werden. In enger Abstimmung mit den Ländern werden wir in den kommenden Monaten an der notwendigen Modernisierung des Jugendschutzgesetzes arbeiten. Erziehende müssen in Alterskennzeichen und Altersfreigaben vertrauen können. Dafür wollen wir auch die Anbieter im In- und Ausland stärker in die Pflicht nehmen. Ziel muss es sein, Kinder und Jugendliche zu schützen, Orientierung zu geben und Regeln schlussendlich auch durchzusetzen.“
Zentrale Rolle der Anbieterverantwortung
Auf die zentrale Rolle der Anbieterverantwortung im aktuellen Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) verweist Staatssekretärin Heike Raab, Staatssekretärin und Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und in Europa für Medien und Digitales, im Umfeld der Veranstaltung: „Nicht nur, weil das bisher am Markt befindliche technische Programm des Jugendmedienschutzes an den vielfältigen Wegen der Mediennutzung scheitert, müssen wir auch die Anbieterverantwortung in den Fokus rücken. Der JMStV bietet eine Reihe von Möglichkeiten, wie Anbieter dieser Verantwortung gerecht werden können. Es gibt hierfür auch bereits einige gute Beispiele, wie z.B. die Kombination von Jugendschutz-Pin und Altersverifikation durch Personalausweisnummer bei Maxdome oder die individuellen Einstellungsmöglichkeiten bei Nintendo Switch.“
Rechtssicherheit herstellen – unabhängig vom Verbreitungsweg
Für einheitliche und transparente Standards für Altersfreigaben setzt sich Claudia Mikat, seit Januar 2019 Geschäftsführerin der FSF, ein. Die Altersfreigaben durch die Prüfenden der FSF müssten in diesem Rahmen Rechtssicherheit für alle Anbieter herstellen – unabhängig vom Verbreitungsweg. „Das würde den Jugendschutzgedanken stärken und nicht ad absurdum führen.“ Zukünftig möchte Mikat die Diskussion um Medienethik und Jugendschutz aus den Expertengremien stärker in die Gesellschaft tragen: „Je mehr Kinder und Jugendliche sich an der Debatte um problematische Medieninhalte beteiligen, desto besser.“
Über die FSF
Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) ist ein gemeinnütziger Verein privater Fernsehanbieter in Deutschland. Neben der Programmprüfung und der Vergabe von Altersfreigaben für Fernsehsendungen sieht die FSF ihre Aufgabe in der Förderung eines bewussteren Umgangs mit Medien. Sie führt medienpädagogische Projekte durch, gibt Publikationen heraus und schafft bei Veranstaltungen ein Diskussionsforum zu Entwicklungen im Medienbereich. 38 private Fernsehunternehmen sind zurzeit Mitglied bei der FSF. Mehr als 30.000 Programme, die mit Blick auf die geplante Sendezeit problematisch sein könnten, wurden bis heute geprüft. Das Prüfvolumen nimmt beständig zu, allein 2018 umfasste die FSF-Prüfung über 2100 Programme. Die FSF-Geschäftsstelle befindet sich in Berlin, vor Ort sind 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. 110 Sachverständige aus dem ganzen Bundesgebiet sind derzeit als unabhängige Prüferinnen und Prüfer tätig.
Quelle: Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V. vom 04.04.2019
Termine zum Thema
Materialien zum Thema
-
Zeitschrift / Periodikum
Televizion, Medienkompetenz von Eltern
-
Expertise / Gutachten
Neue Publikation im Rahmen des Projekts "JAdigital": Expertise zum Thema "Digitalisierung und die Hilfen zur Erziehung"
-
Zeitschrift / Periodikum
„Nicht ohne uns, über uns!“ Zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen KJug – 1/2023
-
Broschüre
Jugendschutz – Gesetzliche Bestimmungen
-
Broschüre
Neue Broschüre über die Kommission für Jugendmedienschutz
Projekte zum Thema
-
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM)
Elternguide.online
-
Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel
ECHT KLASSE!
-
Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel
DAS GROSSE KINDERRECHTE-SPIEL
-
Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel
STARKE KINDER KISTE! Das ECHTE SCHÄTZE! Präventionsprogramm
-
Wettbewerb "Medien, aber sicher." 2016 der Initiative Teachtoday
Institutionen zum Thema
-
Internationale Einrichtung
Intiwawa e. V.
-
Landesinstitut
Landeskooperationsstelle Schule - Jugendhilfe
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Landesfilmdienst Sachsen für Jugend- und Erwachsenenbildung e.V.
-
Sonstige
Vision Kino - Netzwerk für Film- und Medienkompetenz gGmbH
-
Verband / Interessenvertretung
VAK Verband Anwalt des Kindes Bundesverband e.V.