BuMF zum Weltkindertag
10 Jahre „Sommer der Migration“ – Kinderrechte geraten ins Abseits
Anlässlich des Weltkindertages und des zehnten Jahrestages des „Sommers der Migration“ mahnt der Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht (BuMF) zur Einhaltung der Kinderrechte – unabhängig von Herkunft und Aufenthaltsstatus. Die Stellungnahme im Wortlaut:
09.10.2025
Anlässlich des Weltkindertags am 20.09. erinnert der Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht (BuMF) daran: Alle Kinder haben die gleichen Rechte – unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Aufenthaltsstatus. Doch zehn Jahre nach dem sogenannten „Sommer der Migration“ erleben wir das Gegenteil: Kinderrechte von geflüchteten Kindern und Jugendlichen werden zunehmend eingeschränkt und in der politischen Debatte systematisch in Frage gestellt.
Während 2015 noch breite Solidarität und der Wille zu Aufnahme und Schutz spürbar waren, dominiert heute ein verrohter migrationspolitischer Diskurs. Immer häufiger werden geflüchtete Kinder nicht als das gesehen, was sie sind – Kinder –, sondern als vermeintliche „Gefahr“ oder „Belastung“.
Besonders gravierend sind die Auswirkungen aktueller und geplanter Maßnahmen:
- Aussetzung des Familiennachzugs zu subsidiär Schutzberechtigten: Kinder wachsen getrennt von ihren Eltern auf, obwohl Familienleben ein Menschenrecht ist.
- Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS): Die geplanten Änderungen gefährden den Zugang zu Schutz für Minderjährige und setzen Kinder einer systematischen Entrechtung aus.
- Ausweitung der Liste sogenannter „sicherer Herkunftsstaaten“: Pauschalisierungen missachten individuelle Schutzbedarfe von Kindern.
- Zurückweisungen: Kinder werden in Unsicherheit, Gefahr und oft in die Illegalität gedrängt. Zurückweisungen an den Grenzen sind rechtswidrig!
„Der Weltkindertag mahnt uns, Kinderrechte konsequent umzusetzen. Stattdessen erleben wir eine Politik, die Kinderrechte ausblendet, wenn es um geflüchtete Kinder geht“, so Mohammed Jouni, Vorstand Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht.
Wir wünschen uns ein solidarischeres gesellschaftliches Klima, in dem geflüchtete Kinder nicht als Bedrohung gesehen werden, sondern als das, was sie sind: Kinder, die Schutz, Fürsorge und Chancen brauchen. Deutschland und Europa müssen dafür sorgen, dass ihr Recht auf Familie, Bildung, Gesundheit, Sicherheit und Teilhabe uneingeschränkt gilt.
Kinderrechte sind unteilbar – auch für geflüchtete Kinder. Für ein Recht auf Zukunft.
Quelle: Bundesfachverband Minderjährigkeit und Flucht (BuMF) vom 18.09.2025
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