INSM-Bildungsmonitor
Zugang und pädagogische Qualität der Fachkräfte sichern
Der „INSM-Bildungsmonitor“ zeigt, dass mangelnde Deutschkenntnisse und ein bildungsfernes Elternhaus die Bildungs- und Arbeitsmarktchancen deutlich verschlechtern, während ein Migrationshintergrund allein keine stark-negative Wirkung hat. Wichtig sind vor allem der Zugang zu guter Bildung und die Unterstützung durch qualifizierte Fachkräfte.
10.09.2024
Ein Hauptergebnis des Berichts „INSM-Bildungsmonitor“ ist, dass mangelnde Deutschkenntnisse und Bildungsferne des Elternhauses, nicht aber generell ein Migrationshintergrund, eine stark-negative Auswirkung auf die Bildungs- und Arbeitsmarktchancen haben.
Der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Gerhard Brand, stellt fest:
„Der Bericht zeigt ganz klar, dass es auf die Bildungsinstitutionen ankommt. Kinder brauchen zwar eine stabile Bindung zu ihren Eltern, aber sie brauchen für ihre Entwicklung auch das Zusammensein mit Gleichaltrigen und Impulse von pädagogisch ausgebildeten Fachkräften. Das Sprachverständnis und der Sprachgebrauch kann am besten im Sprechen ausgebildet werden.“
Dass die Quote der Kinder mit Migrationshintergrund, die in der Kita betreut werden, jedoch sinke, könne verschiedene Gründe haben:
„Dass Eltern die Kinder bewusst aus Kindertagesstätten heraushalten, ist zunächst eine Unterstellung. Wir müssen sehr genau auf die Gründe dafür schauen. Zum Beispiel konnten nicht für alle Kinder, die im Rahmen des Ukraine-Krieges nach Deutschland geflüchtet sind, zeitnah Plätze bereitgestellt werden. Zudem sind die Gebühren ein großer Hinderungsgrund. Für Eltern ohne Verdienst werden diese übernommen, aber für Eltern mit kleinem Verdienst nicht. Das kann eine große Hürde darstellen. Deshalb müssen Lösungen gefunden werden, die sichern, dass insbesondere im letzten Kitajahr bzw. dem Vorschuljahr alle Kinder eine Kindertageseinrichtung besuchen können.“,
fügt Brand hinzu.
Brand blickt auch auf die sozialräumliche Verteilung von Kindern mit Migrationshintergrund. So wird in dem Bericht festgestellt, dass über die Hälfte aller Kinder mit Migrationshintergrund eine Schule besuchen, an der über die Hälfte aller Schüler*innen einen Migrationshintergrund haben. Bei Kindern ohne Migrationshintergrund gilt das nur für etwa ein Viertel. Der VBE-Chef kommentiert:
„Wir wissen, dass einzelne Schulstandorte vor besonderen Herausforderungen stehen, die dort kumuliert auftreten. Wir wissen auch, dass dies häufiger Standorte sind, an denen viele Personen im Quer- oder Seiteneinstieg arbeiten. Dort also, wo die pädagogischen Herausforderungen besonders hoch sind, ist die pädagogische Ausbildung nicht ausreichend. Die Bildungsministerien sind gefordert, eine hohe Qualität gerade an diesen Standorten zu sichern.“
Quelle: Verband Erziehung und Bildung vom 03.09.2024
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