Familienrechtsreform

ZFF und eaf fordern Stärkung der Kinderperspektive

Das Zukunftsforum Familie e.V. und die evangelische Arbeitsgemeinschaft Familie e.V. diskutierten in einem Workshop die Familienrechtsreform des Bundesministeriums der Justiz. Sie betonten die Anpassung des Familienrechts an die Vielfalt der Familienrealitäten und forderten eine stärkere Berücksichtigung der Kinderinteressen.

19.03.2024

In einem gemeinsamen Workshop haben das Zukunftsforum Familie e. V. (ZFF) und die evangelische arbeitsgemeinschaft familie e. V. (eaf) am 22. Februar 2023 mit zahlreichen Vertreter*innen aus Wissenschaft, Interessenvertretung, Politik und Beratung über die vom Bundesministerium der Justiz (BMJ) vorgelegten Eckpunkte für eine Familienrechtsreform diskutiert. Der Schwerpunkt lag auf den Themen Umgang, Sorge und Unterhalt und der Austausch zeigte, dass neben Zustimmung und Kritik auch noch viel Klärungsbedarf besteht. Beide Verbände haben auch Stellungnahmen zu den aktuellen Eckpunkten des BMJ zum Kindschafts- und Abstammungsrecht abgegeben. Deren Kernaussagen umreißen die Geschäftsführerinnen wie folgt:

Sophie Schwab, ZFF, betont:

„Es ist längst überfällig, dass das Familienrecht der Vielfalt der Familienrealitäten angepasst wird und alle Familienkonstellationen für ihr Recht – Sorge zu tragen und Verantwortung füreinander zu übernehmen – eine gesetzliche zukunftsfeste Grundlage erhalten. Allerdings sehen wir einige Änderungsvorschläge im Bereich Sorge- und Umgangsrecht sehr kritisch, u. a. den Versuch, das Wechselmodell als Norm zu verankern.“

Svenja Kraus, eaf, bekräftigt:

„In den Vorschlägen werden die Interessen von Kindern bislang nicht ausreichend berücksichtigt. Wir fordern, diese stärker in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen und Erwachseneninteressen gegebenenfalls dahinter zurücktreten zu lassen. Insgesamt sehen wir, dass die Reform vermehrten Unterstützungsbedarf in den Familien auslösen wird. Eine Stärkung der Beratungslandschaft ist daher unerlässlich.“

Beide Verbandsvertreterinnen sind sich abschließend einig:

„Auf jeden Fall ist zu begrüßen, dass der Gewaltschutz im Sorgerecht verankert wird. Das muss auch im Umgangsrecht geschehen! Uns ist wichtig, das parlamentarische Verfahren intensiv zu begleiten, denn die konkrete Ausgestaltung wird ausschlaggebend sein. Wir zählen auf weiteren konstruktiven Austausch!“

Weitere Informationen

Stellungnahme der eaf zu den Eckpunkten für Reformen des Kindschafts- und des Ab-
stammungsrechts

Stellungnahmen des ZFF zu den Eckpunkten: Zur Reform des Abstammungsrecht; Zur Reform des Kindschaftsrecht

Quelle: Die evangelische arbeitsgemeinschaft familie e. V. (eaf) und das Zukunftsforum Familie (ZFF) vom 27.02.2024

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