Rassismus

„Wir gedenken der Opfer von Hanau“

Die Ermordeten hießen Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun, Said Nesar Hashemi und Fatih Saraçoğlu. Ein Jahr nach den rassistischen Morden in Hanau gedenkt der Deutsche Bundesjugendring gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen der Opfer.

19.02.2021

Der Deutsche Bundesjugendring erklärt auf seiner Webseite:

Unsere Gedanken sind bei ihren Familien und Angehörigen, bei den Hinterbliebenen und Betroffenen. Wir trauern um die Opfer des rassistisch motivierten Anschlags. Ihre Namen sollen unvergessen sein.

Nach den Morden hat sich die Initiative 19. Februar Hanau gegründet. In ihrem Gründungstext heißt es: „Wir gründen eine Initiative, um der Solidarität und den Forderungen nach Aufklärung und politischen Konsequenzen einen dauerhaften Ort zu geben. … Wir wollen politische Solidarität und Sichtbarkeit. Wir stehen für die Gesellschaft der Vielen.“

Als Deutscher Bundesjugendring stellen wir uns gemeinsam mit unseren Mitgliedsorganisationen gegen Rassismus. Wir zeigen Gesicht, wir erheben die Stimme. Immer und überall. Wir erklären uns solidarisch mit den Opfern und Überlebenden rassistischer Gewalt.

„Erinnern heißt verändern“, betont die Initiative 19. Februar Hanau. Veränderungen sind nötig – in der Gesellschaft und auf Seiten des Staates.

Rassismus und Rechtsradikalismus sind gesamtgesellschaftliche Probleme. In Teilen der Gesellschaft herrscht ein Klima, das von Intoleranz, Ausgrenzung, Chauvinismus und Demokratiefeindlichkeit geprägt ist. Als Vertreter/-innen junger Menschen und Teil einer aktiven Zivilgesellschaft ist unser Anspruch, uns gegen die Ursachen menschenfeindlicher Tendenzen in der Gesellschaft zu wehren und rassistische Einstellungen entschieden zurückzuweisen.

Gleichzeitig sind insbesondere die staatlichen Behörden in der Pflicht, sich zu verändern. Der Deutsche Bundesjugendring setzt sich für eine umfassende Aufklärung und Untersuchung rechter Strukturen bzw. Organisationen ein und fordert einen entschiedenen Kampf gegen den rechten Terror.

Der Kabinettsausschuss zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus muss seine Ankündigung zur Einbeziehung der Zivilgesellschaft ernst nehmen. Wir als Jugendverbände können unsere Strukturen ausbauen und unsere Expertise einbringen. Besonders wichtig ist aber, die Stimmen der Betroffenen entscheidend einzubinden. Selbstorganisationen von Migrant(inn)en und von Rassismus Betroffenen müssen aktiv mitwirken können und ihre Forderungen müssen unbedingt berücksichtigt werden.

Eine Übersicht von Orten, an denen am und um den 19. Februar 2021 Kundgebungen, Demos und Gedenkveranstaltungen stattfinden, gibt es unter: 19feb-hanau.org

Quelle: Deutscher Bundesjugendring vom 19.02.2021

Redaktion: Kerstin Boller

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