Positionspapier der AGJ
Wie inklusive Hilfen zur Erziehung möglich werden können
Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ nimmt in dem Positionspapier „Inklusion gestalten! Wie inklusive Hilfen zur Erziehung möglich werden können“ die mit dem inklusiven Paradigma verbundenen Anforderungen für die Kinder- und Jugendhilfe in den Blick, zeigt Optionen zur schrittweisen Umsetzung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG) auf und spricht Empfehlungen aus.
24.05.2022
Die freien und öffentlichen Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Eingliederungshilfe werden im Positionspapier der AGJ (PDF-Datei) ausdrücklich ermutigt, sich jetzt auf Basis des KJSG gemeinsam auf den Weg zu begeben, um die Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe der Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen in den Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe langfristig zu gewährleisten. Die Gestaltungsaufgaben und -optionen seien bereits da, auch wenn der Beginn des angekündigten nächsten Bundesbeteiligungsprozesses noch bevorstehe.
Inklusion gestalten!
Seit mehr als 10 Jahren ist die VN-Behindertenrechtskonvention (VN-BRK) in Kraft. Sie verpflichtet Deutschland, sein bestehendes Hilfesystem, dessen strukturelle Barrieren und Exklusionswirkungen zu überprüfen und neu zu gestalten, so dass gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen möglich wird. Als Hilfesystem für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene steht dabei auch die Kinder- und Jugendhilfe in der Weiterentwicklungsverantwortung. Die AGJ begrüßt daher ausdrücklich die Reform des SGB VIII und die damit verbundene Zielsetzung, die Kinder- und Jugendhilfe zu einem inklusiven Leistungssystem weiterzuentwickeln und die gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft für alle jungen Menschen zu sichern.
In dem vorliegenden Papier mit dem Titel „Inklusion gestalten! Wie inklusive Hilfen zur Erziehung möglich werden können“ setzt sich die AGJ mit Fragen zur fachlichen und organisatorischen Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe auseinander, zeigt Optionen zur schrittweisen Umsetzung eines inklusiven SGB VIII auf und spricht Empfehlungen aus. Dabei werden die mit dem inklusiven Paradigma verbundenen Anforderungen in den Blick genommen: an Verfahren und Instrumente zur Information, Beratung und Partizipation, an die Kooperation mit der Eingliederungshilfe, an den Kinderschutz sowie an die Jugendhilfeplanung und Qualitätssicherung. Die mit Verabschiedung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes – KJSG im Sommer 2021 in Kraft getretenen Vorgaben zur Verbesserung der (zunächst) weiterbestehenden Schnittstelle zwischen SGB VIII und SGB IX-2. Teil und die spätestens 2024 vorzuhaltenden Verfahrenslotsen werden aufgegriffen.
Die AGJ möchte die freien und öffentlichen Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Eingliederungshilfe ausdrücklich dazu ermutigen, sich jetzt gemeinsam auf den Weg zu begeben:
„Es gilt, tragfähige Verfahren, Konzepte und Rahmenbedingungen zu konzipieren, die Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe der Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen in den Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe langfristig gewährleisten. Das KJSG enthält wichtige Weichenstellungen, die an seit langem vertretene Fachpositionen anknüpfen und diese bestärken. Es gilt nun, die erforderliche Umsetzung in einer breiten Allianz aus Politik (Bund, Land und Kommune), öffentlichen wie freien Trägern beider Leistungssysteme, Wissenschaft, Praxis sowie weiteren relevanten Akteur*innen aus anderen Gesellschaftsbereichen (u. a. Gesundheit, Bildung) aufzubauen.“
Erste Annäherung zu einem neu zu gestaltenden Sozialleistungssystem
Die vorliegende Positionierung ist nach Ansicht der AGJ der Beginn einer Auseinandersetzung um die schrittweise Umsetzung eines inklusiven SGB VIII. Es handelt sich um eine erste Annäherung zu einem neu zu gestaltenden Sozialleistungssystem. Es werden erste Hinweise gegeben, was nun auf welchen Ebenen durch welche Akteur*innen zu tun ist. Die AGJ lädt die Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe sowie die Akteur*innen an den Schnittstellen zu ihr dazu ein, die im Papier genannten Überlegungen und Hinweise in die notwendigen Prozess- und Organisationsentwicklungsschritte einzubeziehen.
Download
Das vollständige Positionspapier steht auf der Website der AGJ zum Download (PDF) zur Verfügung.
Inhalt im Überblick
- Einleitung
- Information – Beratung – Partizipation neu ausrichten
- Anforderungen an eine inklusionssensible Kommunikation und Interaktion
- Hilfeplanung inklusiv denken – jetzt und zukünftig
- Die neue Institution des Verfahrenslotsen gem. § 10b SGB VIII in der Praxis ausgestalten
- Inklusion erfordert Kooperation von Kinder- und Jugendhilfe und Eingliederungshilfe
- Beratende Teilnahme des Jugendamtes am Gesamtplanverfahren
- Übergangsplanung vom SGB VIII in das SGB IX
- Kinderschutz mit Blick auch auf spezifische Bedarfe
- Neue Anforderungen an die insoweit erfahrene Fachkraft
- Inobhutnahme auch von Kindern mit geistiger und / oder körperlicher Behinderung
- Inklusionssensible Schutzkonzepte in den Hilfen zur Erziehung
- Planung und Qualitätssicherung
- Jugendhilfeplanung und Qualitätssicherung als Weichenstellung
- Vereinbarungen zur Qualitätsentwicklung anpassen
- Inklusiv ausgerichtete Konzeptentwicklung in der (teil-) stationären Betreuung junger Menschen
- Begleitende Forschung und kontinuierliche Anpassungsanstrengungen der Strukturen auf dem Weg zu einer inklusiven KJH
Termine zum Thema
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19.03.2024
ZKJ-Tag – Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe
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16.04.2024
Recht AKTUELL: Junge Menschen mit Behinderungen in der Pflegekinderhilfe (online)
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22.04.2024
Kindeswohlgefährdung
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24.04.2024
Klinische Erlebnis- und Naturtherapie
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25.04.2024
Vorstellung des neuen Open Source Fördermittelportals für (KJP-) Zentralstellen
Materialien zum Thema
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Expertise / Gutachten
JAdigital-Expertise: Stand und Entwicklung der Digitalisierung in der Kinder- und Jugendarbeit/ Kinder- und Jugendbildung
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Bericht / Dokumentation
Videos mit Vorträgen zur Thematik "Digitalisierung und Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe"
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Bericht / Dokumentation
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Expertise / Gutachten
JAdigital-Expertise: "Einsatz digitaler Technologien in der Kinder- und Jugendhilfe"
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Expertise / Gutachten
JAdigital-Expertise: "Digitale Kommunikation, Beratung und Beziehungsgestaltung im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe"
Projekte zum Thema
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Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH
JAdigital. Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe konzeptionell gestalten
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AGJF Sachsen e.V.
pro:dis – Distanzierungsberatung in Jugendarbeit und angrenzenden Arbeitsfeldern
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Medienwerkstatt Potsdam im fjs e.V.
Potsdamer Kinder- und Jugendportal „Hast'n Plan“
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Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt
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Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Medizinische Kinderschutzhotline
Institutionen zum Thema
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Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
miteinanderleben e.V.
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Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Praxis Neue Wege gestalten
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Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Landesverband Nord
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Verband / Interessenvertretung
Interessengemeinschaft Kleine Heime & Jugendhilfeprojekte Schleswig-Holstein e.V.
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Verband / Interessenvertretung
NACOA Deutschland e.V.