Studie

Grüne und AfD am präsentesten: Welche Parteien Jugendliche in sozialen Medien wahrnehmen

Zwei jugendliche Mädchen schauen sich gut gelaunt etwas auf einem Tablet an — Bild: rawpixel.com

Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als 900 Kinder und Jugendliche in Deutschland befragt wurden.

30.09.2024

Nahezu alle (98 Prozent) der 16- bis 18-Jährigen in Deutschland nutzen zumindest ab und zu soziale Netzwerke wie YouTube, Instagram, Snapchat oder TikTok – und die meisten von ihnen treffen dort auch auf die Politik. 75 Prozent sehen in den sozialen Netzwerken Beiträge von Parteien, einzelnen Parteipolitikerinnen oder -politikern. Besonders sichtbar sind demnach die Grünen und die AfD: 60 Prozent der 16- bis 18-jährigen Social-Media-Nutzerinnen und -Nutzer geben an, Beiträge der Grünen zu sehen, darunter 14 Prozent häufig. Es folgt die AfD, deren Beiträge von insgesamt der Hälfte (50 Prozent) gesehen werden, darunter 18 Prozent sogar häufig. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als 900 Kinder und Jugendliche in Deutschland befragt wurden. Bei Landtagswahlen darf in einigen Bundesländern bereits ab 16 Jahren gewählt werden, so auch am 22. September in Brandenburg.

Verfassungsauftrag wahrnehmen

Von der SPD sehen insgesamt 50 Prozent der 16- bis 18-jährigen Social-Media-Nutzerinnen und -Nutzer Beiträge, darunter allerdings nur 10 Prozent häufig. 49 Prozent sehen Beiträge der CDU/CSU, darunter 6 Prozent häufig. Die FDP nehmen 38 Prozent wahr, darunter 6 Prozent häufig. Beiträge anderer als der genannten Parteien sehen insgesamt 39 Prozent.

„Politische Meinungsbildung findet auch online und immer stärker in sozialen Medien statt. Wer junge Menschen erreichen will, muss dort sichtbar sein. [...] Damit es gelingt, politisch extremistischen Inhalten und Fake News etwas entgegenzusetzen, dürfen die demokratischen Parteien ihre Social-Media-Präsenz nicht als Nice-to-have verstehen. Kommunikation über soziale Medien ist Kern des Verfassungsauftrags der Parteien, an der politischen Willensbildung teilzunehmen. Inhalte müssen für die sozialen Medien so aufbereitet werden, dass sie junge Wählerinnen und Wähler ansprechen“,

so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Aber auch vor dem Wahlalter kommen Kinder und Jugendliche in den sozialen Netzwerken mit politischen Inhalten in Kontakt: Unter den 10- bis 15-jährigen Social-Media-Nutzerinnen und -Nutzern sehen insgesamt 41 Prozent Beiträge von Parteien, Politikerinnen oder Politikern. Auch hier werden AfD und Grüne am meisten wahrgenommen: Jeweils 31 Prozent dieser Altersgruppe sehen dort Beiträge dieser Parteien. Es folgen SPD (23 Prozent) und CDU/CSU (21 Prozent). Beiträge der FDP nehmen 15 Prozent der 10- bis 15-jährigen Social-Media-Nutzerinnen und -Nutzer dort wahr sowie ebenfalls 15 Prozent Beiträge anderer Parteien.