Umfrage

Was „Familien in Krisenzeiten“ bewegt

Wie geht es Familien in Baden-Württemberg im Multi-Krisen-Winter in Anbetracht von Preissteigerungen, Ukraine-Krieg und Schul-Sorgen als Folge der Pandemie? Das wollte der SWR wissen und startete die Online-Umfrage „Familien in Krisenzeiten“. Auch in Interviews und zahlreichen Zuschriften konnten Familien ihre individuellen Alltagssorgen und Wünsche schildern. Über die Ergebnisse wird vom 06. bis zum 12.02.2023 berichtet.

06.02.2023

Die Befragung der Familien in Baden-Württemberg zeigt, was diese bewegt: die aktuellen Krisen wirken sich auf die finanzielle Situation der Familien und die psychische Gesundheit der Kinder aus. Zudem stellt insbesondere der Ukraine-Krieg eine emotionale Belastung für die Familien dar.

Ergebnisse im Überblick

Finanzielle Situation für viele Familien zentrales Thema

Die Vielzahl der Krisen erhöht den Druck auf ohnehin schon belastete Familien. Sie leiden unter den Preissteigerungen, den Folgen der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine. Besonders die finanzielle Situation ist für viele Familien ein zentrales Thema, wie die nicht repräsentative Befragung zeigt. 31 Prozent der Teilnehmenden können sich vorstellen, dass das Geld teilweise knapp werden könnte. Doch auch wenn mehr als die Hälfte der Befragten diese Sorge nicht teilt, wird in vier von fünf Familien gespart.

Eltern für mehr psychologische Beratungsangebote für Kinder

Die Corona-Krise spielt im Alltag der Familien kaum noch eine Rolle. Doch die Folgen der Pandemie machen ihnen deutlich zu schaffen. Dabei sehen Eltern bei der psychologischen Aufarbeitung dringenden Handlungsbedarf. So fordern drei Viertel der Eltern, die teilgenommen haben, mehr psychologische Beratungsangebote für Kinder. Suchten Familien Unterstützung für Kinder mit psychischen Problemen, so fühlte sich fast jede fünfte Familie mit dem Problem alleingelassen.

Ukraine-Krieg emotionale Belastung

Auch wenn der Familien-Alltag in Baden-Württemberg kaum durch den Ukraine-Krieg beeinflusst wird, beschäftigt er die Eltern und Kinder doch emotional. Fast alle gaben an, dass sie Sorgen im Zusammenhang mit dem Krieg haben. Die meisten der Befragten sprechen das Thema innerhalb der Familie direkt an und binden somit ihre Kinder mit ein. Ein Viertel sagt, dass ihre Kinder häufig ihre Nähe suchen oder Ängste haben.

SWR Online-Umfrage „Familie in Krisenzeiten“

Die Familien im Land stehen gehörig unter Druck – das hat die anonyme, nicht repräsentative Befragung deutlich gemacht, die auch in Sprachen wie Türkisch und Arabisch angeboten wurde. Der Aufruf zur Teilnahme wurde u. a. über Multiplikator:innen an die Eltern verschickt. Gleichzeitig konnten Eltern, getrennt von der Befragung, persönliche Zuschriften einsenden. Der Fragebogen war außerdem vom 4. bis 30. Januar 2023 über den Online-Auftritt des SWR zu erreichen. Als Familien wurden in der Umfrage alle Konstellationen aus mindestens einem Elternteil und einem minderjährigen Kind definiert. Insgesamt basiert die Umfrage auf 3.408 ausgewerteten Antworten. Circa 75 Prozent der Teilnehmenden sind zwischen 38 und 46 Jahre alt.

Die Ergebnisse der SWR-Umfrage sind von 6. bis 10. Februar 2023 Thema in den SWR Fernsehnachrichten „SWR Aktuell Baden-Württemberg“, im SWR Fernsehen Baden-Württemberg und in den Hörfunkprogrammen SWR1 und SWR4 in Baden-Württemberg. Außerdem stehen sie online zur Verfügung.

Quelle: SWR vom 06.02.2023

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