Kinder- und Jugendschutz
VR als Herausforderung für den Jugendmedienschutz – KJM macht Praxis-Check.
Ist Virtual Reality (VR) besser als die Realität? Die KJM befasste sich mit dem VR-Hype und der aktuellen Bandbreite von VR-Spielen. Die Revolution auf dem Spielemarkt wirft vielfältige Fragen für den Jugendmedienschutz auf.
14.11.2017
Nachdem die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) bereits bei den Medientagen München das Thema Virtual Reality (VR) für den Jugendschutz in den Fokus gerückt hatte, beschäftigte sich die Kommission auch bei ihrer gestrigen Sitzung am 08.11.2017 mit dem VR-Hype. Zu Gast waren der Testleiter der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) Marek Brunner und der Spieleentwickler Nico Uthe vom Hamburger Unternehmen VR-Nerds. Gegenstand der Debatte waren die Möglichkeiten und Perspektiven der VR-Technik sowie ihre Gefahren hinsichtlich des Jugendmedienschutzes.
Revolution für den Spielmarkt wirft Fragen auf
Mit knapp 300 Euro ist man dabei. So viel kostet derzeit ein Headset auf dem Markt, um VR zu erleben. Ergänzt durch eine Playstation kann direkt in die neue Welt eingetaucht werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Games macht die realistische Darstellungsweise den Reiz von VR-Spielen aus. Die Rundumsicht in 360 Grad und die Erfassung der eigenen Kopf- und Körperbewegungen vermitteln einen noch nie da gewesenen Grad an Immersion. Spielhandlungen, wie das Schießen auf menschliche Gegner, können sich dadurch sehr real anfühlen. Eine Revolution für den Spielemarkt, der neue Fragen für den Jugendschutz aufwirft. Aus diesem Grund hatte die KJM zwei Spieleexperten in die gestrige KJM-Sitzung eingeladen: Marek Brunner als Testleiter der USK sowie Nico Uthe, Spielentwickler und Gründer von VR-Nerds aus Hamburg.
Vielfältige Herausforderungen für den Jugendschutz
Zu Beginn seiner VR-Demonstration zeigte Marek Brunner anhand von Beispielen die Bandbreite aktueller VR-Spiele vom harmlosen Geschicklichkeitsspiel bis zum Zombie-Shooter. Der Spieleentwickler Nico Uthe betonte bei seiner Präsentation, dass beim Thema Gewaltdarstellungen innerhalb des Entwicklerteams durchaus Sensibilität für den Jugendmedienschutz vorhanden sei. VR-Präsentation KJM-Sitzung
Das Thema Virtual Reality beinhaltet vielfältige Herausforderungen für den Jugendschutz. KJM-Vorsitzende Cornelia Holsten sieht den Besuch der Spieleexperten als einen guten Schritt für mehr Dialog zwischen den einzelnen Akteuren.
Mit Blick auf die Hersteller betonte Holsten: „Die KJM und die Spieleentwickler müssen offen über die anstehenden Herausforderungen sprechen können. Jugendschutz muss bereits bei der Spieleentwicklung mitgedacht werden. Auch die Industrie trägt Verantwortung gegenüber Kindern und Jugendlichen. Darum sollten sich die Entwickler nicht verstecken, sondern offensiv mit dem Thema Jugendmedienschutz umgehen“
Quelle: Kommission für Jugendmedienschutz vom 09.11.2017
Termine zum Thema
-
10.10.2024
Medienberatung in der Kinder- und Jugendhilfe / Erziehungshilfe - Dreiteilige berufsbegleitende Weiterbildung für pädagogische Fachkräfte (Zertifikatskurs)
-
06.11.2024
Einführung in die Onlineberatung Herbst 2024
-
28.11.2024
Der Blick nach vorne – Erziehungshilfen 2035! – AFET lädt zum Dialog und Austausch ein
Materialien zum Thema
-
Zeitschrift / Periodikum
Televizion, Medienkompetenz von Eltern
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Forderungen zur Europawahl 2024
-
Expertise / Gutachten
JAdigital-Expertise: Stand und Entwicklung der Digitalisierung in der Kinder- und Jugendarbeit/ Kinder- und Jugendbildung
-
Artikel / Aufsatz
Verdacht auf innerfamiliären sexuellen Missbrauch: Herausforderungen und wie der ASD trotz und mit ihnen gut umgehen kann
-
Bericht / Dokumentation
Videos mit Vorträgen zur Thematik "Digitalisierung und Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe"
Projekte zum Thema
-
Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH
JAdigital. Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe konzeptionell gestalten
-
Perspektive gGmbH Institut für sozialpädagogische Praxisforschung und -entwicklung
Inobhutnahme – Perspektiven: Impulse!
-
Kinderschutz und Kinderrechte in der digitalen Welt
-
Cluster Projekte GmbH
Modellprojekt DiKon – Digital in Kontakt sein mit jungen Menschen
-
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V. (FSM)
weitklick – Das Netzwerk für digitale Medien- und Meinungsbildung
Institutionen zum Thema
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Brüggenest
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Paritätische Akademie Süd gGmbH
-
Sonstige
Initiative für frühe Bildung
-
Außeruniversitäre Forschungs-/Serviceeinrichtung
Grimme Institut - Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH
-
Sonstige
Beauftragte für Kultur und Medien (BKM)