Zivilreserve
Vorhandene Strukturen stärken und nutzen
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) begrüßt den Vorschlag von Kanzleramtschef Helge Braun, eine Art zivile Reserve zur Unterstützung staatlicher Behörden in Krisenlagen zu schaffen. „Deutschland muss sich künftig auf Krisen aller Art besser vorbereiten. Das ist eine Lehre aus der Corona-Pandemie. Deshalb schlagen wir vor, die bereits vorhandenen und leistungsfähigen Strukturen des Deutschen Roten Kreuzes und anderer anerkannter Hilfsorganisationen zu unterstützen und zu stärken“, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.
10.03.2021
Kanzleramtsminister Braun hatte in einem Interview erklärt, es brauche geschulte Helfer aus der breiten Bevölkerung als eine Art zivile Reserve. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt weist darauf hin, dass das Deutsche Rote Kreuz gemeinsam mit den anderen anerkannten Hilfsorganisationen den Aufbau einer nationalen Betreuungsreserve mit bundesweit zehn Logistikzentren zur Versorgung von jeweils 5.000 Menschen in Krisenfällen vorgeschlagen habe. Zwei davon seien mittlerweile vom Bundestag genehmigt worden. „Als Konsequenz aus der Pandemie sollte jetzt so schnell wie möglich mit dem Aufbau aller zehn Standorte begonnen werden“, sagt Hasselfeldt.
Stärkung der Selbsthilfekräfte der Bevölkerung
Außerdem sei es sinnvoll, die Ausbildung von Pflegehilfskräften aus der Bevölkerung zur Unterstützung von Pflegepersonal im Krisenfall wieder aufzunehmen. Das DRK habe in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit einer Kurzzeitausbildung ähnlich wie bei Erste-Hilfe-Kursen sammeln können. Trotz der vorhandenen bundesgesetzlichen Grundlage sei dieses Zivilschutzprogramm zur Ausbildung von sogenannten „Schwesternhelferinnen“ nicht mehr finanziert worden. Ein freiwilliger Pflege-Basiskurs wäre ein wichtiger Beitrag zur Unterstützung der Familien und Pflegedienste, gerade in pandemischen Lagen. Solche Angebote zur Stärkung der Selbsthilfekräfte der Bevölkerung könnten durch die Hilfsorganisationen kurzfristig und flächendeckend aufgebaut werden. Ein Ziel könnte die Ausbildung von einem Prozent der Bevölkerung in einfachen Pflegemaßnahmen innerhalb der nächsten Jahre sein.
Das DRK schlägt zudem vor, etwa 20 mobile medizinische Versorgungseinheiten zu schaffen. Vier dieser ambulanten Arztpraxen des DRK hätten sich in der Pandemie bei der Betreuung der Bevölkerung bereits bestens bewährt.
Quelle: Deutsches Rotes Kreuz vom 08.03.2021
Termine zum Thema
Materialien zum Thema
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
AFET-Aufruf – Ohne Fachkräfte keine qualifizierte Kinder- und Jugendhilfe
-
Broschüre
Geschichten von Leon und Jelena – Damit niemand guckt
-
Broschüre
Increased Uncertainty: Child protection in the era of COVID-19. Early discussions and empirical findings from Germany.
-
Zeitschrift / Periodikum
AFET-Fachzeitschrift Dialog Erziehungshilfe 2-2023
-
Zeitschrift / Periodikum
Außerschulische Bildung Nr. 1/2023: „Land gewinnen! – Politische Bildung in ländlichen Räumen“
Projekte zum Thema
-
Perspektive gGmbH Institut für sozialpädagogische Praxisforschung und -entwicklung
Inobhutnahme – Perspektiven: Impulse!
-
Bundesnetzwerk Bürgerliches Engagement (BBE) / Programmbüro ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ
Programm „Engagiert für Klimaschutz“
-
Brückensteine Careleaver
AWAKE – das Brückensteine-Fellowship
-
Philipps-Universität Marburg
Corona-Befragung für Familien
-
Forum Transfer: Innovative Kinder- und Jugendhilfe in Zeiten von Corona
Institutionen zum Thema
-
Verband / Interessenvertretung
NACOA Deutschland e.V.
-
Landesinstitut
Landesservicestelle für Familienzentren
-
Verband / Interessenvertretung
Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Landesfilmdienst Sachsen für Jugend- und Erwachsenenbildung e.V.
-
Verband / Interessenvertretung
Deutsches Jugendrotkreuz Landesverband Nordrhein