Bildungsforschung
Von der Ausbildung in den Job: Schulabschluss und Ausbildungsbereich sind wichtigste Einflussfaktoren
Für die Ausbildung einer Schülerin und eines Schülers an öffentlichen Schulen wurden im Jahr 2007 durchschnittlich 5 000 Euro ausgegeben (2006: 4 900 Euro), wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte.
22.04.2010
Ein reibungsloser Übergang von der beruflichen Ausbildung in die Erwerbstätigkeit ist eine entscheidende Voraussetzung für erfolgreiche Berufsverläufe. Eine aktuelle Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) auf Basis von Mikrozensusdaten zeigt, dass besonders der erreichte Schulabschluss, aber auch der Ausbildungsbereich die Chance auf vollwertige Beschäftigung erhöht. So sinkt mit höherwertigem Schulabschluss insbesondere der Anteil der Erwerbslosen (18,5 % bei Hauptschulabschluss, 12,3 % bei mittlerer Reife und 7,5 % bei Abitur). Allerdings variieren die Übergänge auch je nach Ausbildungsbereich: In den Berufsfeldern „Elektroberufe“, „Industrie-, Werkzeugmechaniker/-innen“, „Bank-, Versicherungsfachleute“ und „Gesundheitsberufe ohne Approbation“ ist die Chance auf vollwertige Beschäftigung nahezu unabhängig vom erreichten Schulabschluss. Der Anteil vollwertig Beschäftigter ist hier bei allen Schulabgängern überdurchschnittlich hoch.
Insgesamt liegt der Anteil vollwertiger Beschäftigung in den ersten sechs Jahren nach erfolgreichem Abschluss einer dualen Berufsausbildung bei durchschnittlich 60,8 %. 26,2 % befinden sich in einem prekären eschäftigungsverhältnis, knapp 13 % sind erwerbslos. Als prekär gilt dabei ein Arbeitsverhältnis, wenn die Beschäftigung nicht dauerhaft die Existenz sichert, es sich also um einen befristeten Vertrag handelt oder das Einkommen unter zwei Dritteln des Durchschnittseinkommens des Absolventenjahrgangs liegt. Der jeweilige Anteil an der vollwertigen Beschäftigung steigt dabei deutlich mit der Höhe des Schulabschlusses (Hauptschulabschluss: 55,1 %, mittlere Reife: 60,9 %, Abitur: 68,2 %).
Anders als in den oben genannten Ausbildungsbereichen liegt dagegen in den Berufsfeldern „Bauberufe“, „Holz-, Kunststoffbe- und -verarbeitung“, „Land-, Tier-, Forstwirtschaft, Gartenbau“ und „Berufe in der Körperpflege“ sowie mit Einschränkungen auch bei „Köchen und Köchinnen“ der Anteil der Erwerbslosen immer höher und der Anteil der vollwertig Beschäftigten immer niedriger als der jeweilige Gesamtanteil.
In allen anderen Ausbildungsbereichen ist der erreichte Schulabschluss im Wesentlichen für den beruflichen Status entscheidend, und fast überall gilt: Je höher der allgemeine Schulabschluss, desto höher der Anteil an vollwertiger Beschäftigung und desto geringer der Anteil an den Erwerbslosen unter den dual Ausgebildeten.
Das BIBB stützt seine Analyse auf Mikrozensusdaten des Statistischen Bundesamtes aus den Jahren 2005 bis 2007. Betrachtet werden Erwerbspersonen, die als höchsten beruflichen Abschluss eine duale Ausbildung aufweisen.
Eine Kurzdarstellung der Analyse finden Sie als kostenlosen Download in der aktuellen Ausgabe 2/2010 der BIBB-Fachzeitschrift „Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis“ (BWP) unter dem Titel „Chancen auf vollwertige Beschäftigung nach Abschluss einer dualen Ausbildung“ im Internetangebot des BIBB unter <link http: www.bibb.de veroeffentlichungen de bwp current _blank external-link-new-window external link in new>www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/bwp/current
Weitere Informationen und Daten enthält zudem die vorläufige Fassung des BIBB-Daten-reports 2010, die voraussichtlich ab Ende April über <link http: www.bibb.de datenreport _blank external-link-new-window external link in new>www.bibb.de/datenreport verfügbar sein wird.
Mehr Informationen unter: http://www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/publication/download/id/6197
Herausgeber: Bundesinstitut für Berufsbildung
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