Statistisches Bundesamt

Aufstiegs-BAföG: 1,2% weniger Geförderte im Jahr 2023

Laut Statistischem Bundesamt erhielten im Jahr 2023 190.100 Personen in Deutschland Förderleistungen nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (Aufstiegs-BAföG), was einen Rückgang um 1,2% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Fördersumme stieg um 3,6% auf 1.064 Millionen Euro. Erzieher*innen waren weiterhin die am meisten geförderte Berufsgruppe.

09.07.2024

Im Jahr 2023 haben 190.100 Personen in Deutschland Förderleistungen nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (Aufstiegs-BAföG) erhalten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sank die Zahl der Geförderten damit um 2.300 oder 1,2% gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt stand 2023 im Rahmen des Aufstiegs-BAföG eine Fördersumme von 1.064 Millionen Euro zur Verfügung, das waren 3,6% mehr als im Jahr zuvor. Mit dem Aufstiegs-BAföG werden Teilnehmende an Maßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbildung durch Beiträge zu den Kosten der Bildungsmaßnahme und zum Lebensunterhalt finanziell unterstützt.

Mehr Männer in Teilzeitfortbildungen

Im Jahr 2023 wurden 84.000 Frauen und 106.100 Männer durch das Aufstiegs-BAföG gefördert. Dabei profitierten Frauen mit einem Anteil von 44% der Geförderten weniger von dem Förderungsprogramm als Männer. 63% der Geförderten machten eine Vollzeit- und 37% eine Teilzeitfortbildung. Der Anteil der Frauen und Männer in einer Vollzeitfortbildung lag in etwa gleich bei 50%. Für eine Fortbildung in Teilzeit entschieden sich dagegen mehr Männer (67%) als Frauen (33%). Der nach wie vor niedrige Frauenanteil an den insgesamt geförderten Personen kann auch damit zusammenhängen, dass viele der geförderten Fortbildungsberufe sich durch einen geringen Frauenanteil auszeichnen, wie zum Beispiel die Berufe Industriemeister*in Metall und Elektrotechniker*in.

Besonders viele Aufstiegs-BAföG-Beziehende am Beginn ihres Karrierewegs

Beim Aufstiegs-BAföG stehen besonders Personen am Beginn ihres Karrierewegs im Fokus. Die Altersgruppe der 20- bis 30-Jährigen war daher mit 127.100 (67%) die größte Gruppe aller geförderten Personen im Jahr 2023. Gefolgt wird diese Gruppe von Personen im Alter von 30 bis 40 Jahren (19%). Die Maßnahmendauer lag je nach Art der Fortbildungsteilnahme am häufigsten zwischen 21 und 24 Monaten (Vollzeit) beziehungsweise zwischen 24 und 30 Monaten (Teilzeit). Die finanzielle Bedürftigkeit der Antragsstellenden ist ein entscheidendes Kriterium für die Bewilligung der Förderung: 77% der insgesamt 119.000 in Vollzeit Geförderten bezogen kein Einkommen, bei weiteren 17% der in Vollzeit Geförderten lag das Jahreseinkommen unter 5.000 Euro.

Erzieher*innen weiterhin auf Platz 1 der Fortbildungsberufe

Auf Platz 1 der am meisten geförderten Berufe mit einer Fortbildungsmaßnahme nach dem Aufstiegs-BAföG standen 2023 wie im Vorjahr die staatlich anerkannten Erzieher*innen. Ihre Zahl stieg gegenüber 2022 um 2% auf 56.800 Personen. Platz 2 belegten die Industriemeister*innen Metall mit 9.600 Geförderten, gefolgt von den geprüften Wirtschaftsfachwirt*innen auf Platz 3 mit 8.900 Geförderten. Wie in den Vorjahren befanden sich mehr Männer in technisch orientierten Fortbildungsberufen, wie zum Beispiel Maschinenbautechniker*in mit einem Männeranteil von 92%. Frauen strebten dagegen weiterhin verstärkt soziale Fortbildungsberufe an. So lag der Frauenanteil in Fortbildungen zur staatlich anerkannten Erzieherin oder zum staatlich anerkannten Erzieher bei 82%.

Methodische Hinweise

Mit dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (Aufstiegs-BAföG) fördern Bund und Länder berufliche Aufsteiger*innen bei der Finanzierung einer beruflichen Fortbildung. Dabei erhalten Personen ein „Aufstiegs-BAföG“, die an Fortbildungen öffentlicher und privater Träger in Voll- oder Teilzeit teilnehmen. Das „Aufstiegs-BAföG“ wird zu 50% als Zuschuss gewährt, zusätzlich kann ein zinsgünstiges Darlehen beantragt werden. Die Finanzierung umfasst unabhängig von Einkommen und Vermögen die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren sowie Materialkosten für Meisterprüfungsprojekte.

Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis) vom 28.06.2024

Redaktion: Paula Joseph

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