fair@school

Vier Schulprojekte erhalten Preis für Vielfalt und gegen Diskriminierung

Auch Schulen sind keine diskriminierungsfreien Zonen – Vorbild sein im Einsatz für Fairness, Respekt und Gleichbehandlung lohnt sich. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes und der Cornelsen Verlag haben beim Wettbewerb „fair@school – Schulen gegen Diskriminierung“ vorbildhafte Projekte ausgezeichnet. Vier Schulprojekte wurden ausgezeichnet.

03.07.2023

Seit dem Start des Wettbewerbs „fair@school – Schulen gegen Diskriminierung“ im Jahr 2017 haben sich mittlerweile bundesweit 570 Schulen beteiligt. Dieses Jahr wurden aus 168 Bewerbungen – so vielen wie nie zuvor – zehn nominiert und schließlich vier ausgezeichnet. Eine Fachjury wählte nach einer Sichtung des Zentrums für Bildungsintegration (ZBI) der Stiftung Universität Hildesheim die Preisträger*innen aus.

Die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman:

„Schulen sind keine diskriminierungsfreien Zonen. Im Gegenteil: Nirgendwo lohnt es sich mehr, sich für ein respektvolles, faires Miteinander zu engagieren. Wenn rechtsextreme Vorfälle wie jüngst in Brandenburg bekannt werden, ist das nur die Spitze des Eisbergs. Diskriminierung fängt viel früher an. Umso wichtiger ist es, zu handeln und nicht zu schweigen. Wir wollen, dass Antidiskriminierung Schule macht.“

Frank Thalhofer, Geschäftsführer und Chief Didactic Officer des Cornelsen Verlags berichtet von einer großen Menge an sehr guten Einreichungen. Er blickt hoffnungsvoll auf eine Zukunft, in der Diskriminierung in unserer Gesellschaft keinen Platz mehr hat. Mit fair@school werden herausragende Projekte ausgezeichnet und prämiert: „Allesamt Musterbeispiele dafür, wie Offenheit und Respekt im Klassenzimmer vermittelt werden kann“, so Thalhofer.

Erster und zweiter Preis geht an Schulen in Hessen und Baden-Württemberg

Den ersten Preis erhielt das Theaterprojekt A.N.D.ers der Hohen Landesschule Hanau in Hessen. Das Theaterstück gegen Alltagsrassismus, Intoleranz und für Vielfalt wurde anlässlich des Anschlags in Hanau von der Schultheatergruppe HOLA entwickelt und nach der Pandemie im September 2022 im Comoedienhaus in Hanau uraufgeführt. Es basiert auf einer intensiven Auseinandersetzung der Mitglieder mit Alltagsrassismus und Diversität, sie konnten ihre Mehrsprachigkeit und eigene Erfahrungen mit einbringen.

Der zweite Preis ging an die Anti-Rassismus-AG am Burghardt Gymnasium Buchen in Baden-Württemberg. Nach mehreren rassistischen Vorfällen in den vergangenen Jahren (sowohl von Schüler*innen als auch von Lehrer*innen), begann eine Gruppe von Schüler*innen, sich regelmäßig zu treffen, um sich über Diskriminierungserfahrungen auszutauschen und sich gegenseitig zu stärken. Daraus erwuchs eine Arbeitsgemeinschaft, in der Schüler*innen und Lehrkräfte gemeinsam mit Projekt- und Thementagen, Ausstellungen, Gedenktagen, Fortbildungen für Lehrkräfte und weiteren Aktionen den Weg zur rassismuskritischen Schule beschreiten.

Der dritte Preis in Höhe wurde in diesem Jahr doppelt vergeben

Ein dritter Preis ging an den Black History Projekttag der Grüneberg-Grundschule in Köln, Nordrhein-Westfalen. Jede Klasse der Grüneberg-Grundschule stellte eine berühmte Schwarze Person in einer schulinternen Ausstellung vor, die Schüler*innen brachten dabei ihre individuellen Talente und Stärken ein. Mit dem Projekt sollen Gespräche, Austausch und Diskussionen mit den Kindern angestoßen werden, um Ausgrenzungen und Rassismus schon in der Grundschule entgegenzuwirken.

Ein weiterer dritter Preis ging an den Demokratieausschuss des Lise-Meitner-Gymnasiums aus Crailsheim in Baden-Württemberg. Der Demokratieausschuss basiert auf dem freiwilligen Engagement der Schüler*innen, ist für jeden offen und steht nach eigener Aussage für Toleranz, demokratische Grundwerte, Miteinander, Vielfalt, Akzeptanz, Courage und Engagement. In der Arbeitsgemeinschaft, die sich als Teil des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wendet, werden Themen zunächst besprochen, um sie anschließend aktiv und in der Schule sichtbar umzusetzen.

Die Preise sind jeweils mit 5.000, 3.000 und zwei Mal 2.000 Euro dotiert. Die Schüler*innen, Lehrkräfte und andere Projektbeteiligte wurden in Berlin bei einer festlichen Preisverleihung gewürdigt. Musikalisch begleitet von der Band La By`le führte die Moderatorin, Autorin und Schauspielerin Ninia LaGrande durchs Programm. Die Laudationes auf die Gewinnerprojekte hielten der Comedian Khalid Bounouar, die Boxerin Zeina Nassar, Veuve Noire vom Bildungsprojekt „Olivia macht Schule“ und Serpil Unvar, die Gründerin der Bildungsinitiative Ferhat Unvar. 

Quelle: Antidiskriminierungsstelle des Bundes beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 15.06.2023

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