UN-Kinderrechtskonvention
Vereinte Nationen stellen Kinderrecht auf gesunde Umwelt offiziell vor
Feierlicher Auftakt für Kinder und Jugendliche weltweit. Im September 2023 stellt der Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen in Genf offiziell die „Allgemeine Bemerkung Nr. 26“ vor. In den neuen Leitlinien zur UN-Kinderrechtskonvention wird erstmals das Recht der Kinder auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt anerkannt.
21.09.2023
In einer live übertragenen Sitzung im Genfer Palais des Nations wird der Ausschuss für die Rechte des Kindes die Leitlinien am Nachmittag offiziell vorstellen. Das Dokument, die „Allgemeine Bemerkung Nr. 26 zu den Rechten des Kindes und der Umwelt unter besonderer Berücksichtigung des Klimawandels“, fordert Staaten und Unternehmen dazu auf, entschiedenere Maßnahmen gegen den Klimawandel und die Umweltverschmutzung zu ergreifen.
Die Präsentation wird durch Veranstaltungen und Umweltaktionen von Kindern weltweit begleitet
Die Präsentation des Dokuments markiert den vorläufigen Höhepunkt anderthalbjähriger globaler Konsultationen, die von der internationalen Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes organisiert wurden. Fachexpert*innen für Umwelt- und Kinderrechte sowie ein „Children’s Advisory Team“, ein Beratungsgremium bestehend aus zwölf Kindern und Jugendlichen aus der ganzen Welt, arbeiteten über den gesamten Prozess eng mit dem Kinderrechtsausschuss zusammen. Insgesamt gingen Beiträge und Kommentare von 16.331 Kindern aus 121 Ländern ein: Die Konsultationen repräsentieren damit einen der größten Kinder-Partizipationsprozesse in der Geschichte der Vereinten Nationen.
In seiner Rede auf der Auftaktveranstaltung betont Joshua Hofert, Vorstandssprecher von terre des hommes Deutschland.
„Heute ist ein guter Tag für Kinder weltweit – und für den Planeten. Mit dem Recht auf eine gesunde Umwelt hat der Kinderrechtsausschuss heute sehr deutlich gemacht: Wer Klima- und Umweltschäden verursacht, verstößt gegen die Kinderrechte. Staaten müssen den Kindern zuhören und sie dürfen nicht länger Entscheidungen auf ihre Kosten treffen – sie müssen handeln.“
Und die 17-jährige Aniva, die auf den Pazifischen Inseln lebt und Mitglied des Children’s Advisory Teams ist, erklärt:
„Unsere Beteiligung und unser Beitrag haben diesen General Comment geprägt. Das Komitee hat die Sicht von Kindern unmittelbar einfließen lassen. Und sie wissen aus erster Hand, wie sich Umweltschäden und Klimawandel auf uns auswirken. Die Kinder der Welt fordern, dass etwas getan wird. Wir fordern, dass die Regierungen die Klimakrise jetzt angehen.“
Die Entwicklung der Allgemeinen Bemerkung Nr. 26 wurde von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen begrüßt. Ihre Bedeutung vor dem Hintergrund zunehmender Umweltprobleme wird durch die anhaltend große Beteiligung von Kindern an globalen Klimastreiks ebenso unterstrichen wie durch die wachsende Zahl von Kindern, die Klima- und Umweltrechte vor Gericht einklagen. Im Rahmen der offiziellen Auftaktveranstaltung in Genf werden auch speziell für Kinder erstellte Versionen der Allgemeinen Bemerkung veröffentlicht, die jungen Menschen aller Altersgruppen helfen sollen, ihre Rechte besser zu verstehen.
Elizabeth,17 Jahre, Mitglied des Children’s Advisory Teams aus Ruanda, erklärt:
„Diese Allgemeine Bemerkung gibt uns die Hoffnung, dass wir eine Rolle dabei spielen werden, wie die Umwelt in der Gegenwart und in der Zukunft geschützt wird. Wir Kinder sind es, die für unsere Zukunft kämpfen. Wenn Sie hier sind, um uns zu helfen, wenn Sie da sind, um uns zu unterstützen, dann haben wir Hoffnung für dieses Dokument.“
Mitglieder des Kinderrechtsausschusses und des Children’s Advisory Teams werden im Rahmen einer Zeremonie in der Stadt Genf einen Baum pflanzen, um symbolisch den Auftakt zur Umsetzung der Allgemeinen Bemerkung zu feiern. Die Veranstaltung in Genf wird durch Aktionen von Kindern auf der ganzen Welt begleitet: Ziel ist es, die Allgemeine Bemerkung bekannt zu machen und die darin definierten Rechte einzufordern.
Quelle: terre des hommes vom 18. September 2023
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