Familienpolitik

Verband beklagt Gleichgültigkeit gegenüber kinderreichen Familien

Der Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. (KRFD e.V.) schlägt anlässlich des Mutter- und Vatertags nachdenkliche Töne an. Die scheinbar zunehmende Gleichgültigkeit seitens der Bundesregierung gegenüber den Bedürfnissen und Herausforderungen von Mehrkindfamilien gibt dem KRFD Anlass zu Kritik.

16.05.2024

„Es ist bedauerlich zu erkennen, dass die dringenden Belange und Fragen kinderreicher Familien von unserer Regierung offensichtlich nicht mit der gebührenden Priorität und Ernsthaftigkeit behandelt werden“, zeigt sich die Vorsitzende Dr. Elisabeth Müller enttäuscht. „Wir sehen eine Politik, die sich zu sehr auf die Förderung von ein bzw. zwei Kindern konzentriert, während große Familien und ihre Bedürfnisse übersehen werden.“

Die Antwort auf die von der Unionsfraktion gestellte Kleine Anfrage (Nr. 25) an die Bundesregierung, wie diese den erhöhten Bedarfen von Mehrkindfamilien gerecht wird, bestätige diesen Eindruck. Auf zwei Sätze beschränkt, heißt es darin: „Mit den sozialstaatlichen und familienbezogenen Leistungen kann der Bedarf jedes Kindes und Elternteils gedeckt werden. Insofern sind die Bedarfe sowohl von Familien mit einem Kind als auch von Familien mit mehreren Kindern gedeckt.“

Allein in dieser Art und Weise nimmt der Verband eine rhetorische Gleichgültigkeit wahr, die er für unangebracht hält und kritisch benennt. „Diese Ahnungslosigkeit gegenüber einer der wichtigsten Säulen unserer Gesellschaft ist schockierend, enttäuschend und völlig unangebracht“, so Dr. Müller. Mehr als sieben Millionen Menschen leben dieses Familienmodell mit Freude. Sie stünden täglich vor vielfältigen Herausforderungen – sei es finanziell, beruflich oder gesellschaftlich. Es sei an der Zeit, dass die Regierungsparteien diese Herausforderungen anerkennen und konkrete Maßnahmen ergreifen, um Mehrkindfamilien zu unterstützen und zu stärken.

„Wir fordern von der Bundesregierung eine umfassende und nachhaltige Familienpolitik, die die Bedürfnisse aller Familien ernst nimmt. Es ist nicht hinnehmbar, dass Familien mit drei und mehr Kindern so fallen gelassen werden. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich das Pro-Kopf-Einkommen deutlich nach Anzahl der Kinder im Haushalt unterscheidet. Haushalte mit drei oder mehr Kindern haben offenkundig weniger Geld zur Verfügung als Haushalte mit keinen oder weniger Kindern. Die Förderung von Familien mit mehr als zwei Kindern stellt nicht nur eine Option für Deutschlands demografisches Problem und den Fachkräftemangel dar, sondern auch eine Chance für eine zukunftsorientierte Gesellschaft, die sich aktiv für eine lebendige und vielfältige Zukunft einsetzt.“

so die Vorsitzende.

Quelle: Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. vom 08.05.2024

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