Flucht und Migration
„Takaa – Niroo“ – ein Projekt zur Stärkung geflüchteter Frauen und Mädchen geht an den Start
![Zwei Frauen mit Kopftuch halten energievoll ihre Fäuste aneinander Zwei Frauen mit Kopftuch halten energievoll ihre Fäuste aneinander](/fileadmin/_processed_/8/8/csm_293-pai9629-nam-id-400025-jpeg_2233a2568b.jpg)
Mit speziellen traumasensiblen und interkulturell ausgerichteten Mädchen- und Frauengruppen in Flüchtlingsunterkünften soll das Projekt „Takaa – Niroo“ der Werkstatt PARITÄT in Kooperation mit dem PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg geflüchtete Frauen und Mädchen dabei unterstützen, belastende Erfahrungen zu verarbeiten und sie zu stärken.
10.10.2018
Das Projekt wird bis Ende 2020 an 15 Projektstandorten in Baden-Württemberg von Mädchen- und Fraueneinrichtungen sowie Einrichtungen der Familienhilfe und Flüchtlingsarbeit durchgeführt und von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert.
„Die seelischen und körperlichen Belastungen durch Krieg und Flucht sind bei geflüchteten Frauen und Mädchen besonders hoch. Mangelt es an der notwendigen Unterstützung in den Unterkünften, ziehen sie sich in ihren zugewiesenen Wohnraum zurück, statt sich eigenständig Hilfe zu holen“, erklärt Ursel Wolfgramm, Vorstandsvorsitzende des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. „Bei dieser Problematik setzt unser neues Projekt an. Die Gruppen gehen auf die jeweiligen speziellen Bedürfnisse der teilnehmenden Mädchen und Frauen ein und geben ihnen die Möglichkeit, über ihre Fluchterfahrungen und Lebenssituation zu sprechen, Unterstützung und Gemeinschaft zu erfahren und damit ein wenig Stabilität zu bekommen“, so Wolfgramm weiter. Wenn diese Frauen und Mädchen keine Unterstützung erhielten, führe das nachhaltig zu gesundheitlichen Schäden.
„Geflüchtete Menschen werden hier in Deutschland mit einem ganz anderen Verständnis von Geschlechterbeziehungen und Geschlechterrollen konfrontiert“, erklärt Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung. „Frauen und Mädchen sehen sich häufig widersprüchlichen Erwartungen ausgesetzt. Deshalb sollen auch Themen wie Geschlechterrollen, Familienbilder und Gewaltprävention in den Gruppen aufgegriffen werden“, so Dahl.
Das Projekt bietet auch Gesprächsgruppen für die geflüchteten Jungen und Männer aus dem familiären und sozialen Umfeld der Frauen und Mädchen an. Themen sind die Erwartungen und Anforderungen an geflüchtete Männer und Frauen in Deutschland sowie das Rollenverständnis von Mann und Frau. Während der Projektlaufzeit ist ein enger Austausch mit den örtlichen Unterstützungsstrukturen für Geflüchtete sowie Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen in der Flüchtlingsarbeit vorgesehen.
Hintergrundinformation
Takaa – Niroo: Bestärkungsprogramme für geflüchtete Frauen und Mädchen ist ein Projekt der Werkstatt PARITÄT gemeinnützige GmbH in Zusammenarbeit mit dem PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. Die Werkstatt PARITÄT ist eine 100-ige Tochter des PARITÄTISCHEN Baden-Württemberg. Takaa (persisch) und Niroo (arabisch) bedeuten Kraft. Das Projekt wird an 15 Standorten im Land durchgeführt und dient der Stärkung von geflüchteten Frauen und Mädchen. „Takaa – Niroo“ wird bis Ende 2020 von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert. Weitere Informationen zum Projekt unter: www.werkstatt-paritaet-bw.de
Quelle: Der PARITÄTISCHE Baden-Württemberg vom 08.10.2018
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