Familienforschung
Studie: Ungleiche Behandlung von Kindern bringt Unruhe

Wenn Eltern ihre Kinder stark unterschiedlich behandeln, wirkt sich das auf das gesamte Familienklima aus. In einer Langzeitstudie haben kanadische Forscher mit US-Kollegen entdeckt, dass selbst wenn nur ein Kind negativer behandelt wird, sich das auch schlecht auf Geschwister auswirkt, die gut behandelt werden.
14.02.2013
Die Forscher der University of Toronto <link http: utoronto.ca _blank external-link-new-window externen link in neuem>(http://utoronto.ca), der McMaster University <link http: mcmaster.ca _blank external-link-new-window externen link in neuem>(http://mcmaster.ca) und der University of Rochester <link http: rochester.edu _blank external-link-new-window externen link in neuem>(http://rochester.edu) konnten auch belegen, dass Elternteile, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden, ebenfalls den Familienfrieden beeinträchtigen.
"Wir haben die Auswirkungen der unterschiedlichen Erziehung von Geschwisterkindern auf zwei Ebenen fokussiert: Eine betrifft nur das Kind, die andere die gesamte Familie", sagt Studienleiterin Jennifer M. Jenkins. 400 kanadische Familien wurden beobachtet und interviewt. Wenn Geschwister in Familien extrem unterschiedlich behandelt werden, kommt es zu nachhaltigen psychischen Problemen für alle Beteiligte.
Ältere Kinder einbeziehen
Es ist zu einem bestimmten Anteil unmöglich, die Kinder in einer Familie völlig gleich zu behandeln. Denn Kinder werden in unterschiedlichen Lebensphasen der Eltern und unterschiedliche Familienkonstellationen hineingeboren. "Ein zweites Kind wird immer in eine Ein-Kind-Familie heineingeboren", sagt die Familientherapeutin Anne Kunzelmann <link http: familienberatung-kunzelmann.de _top external-link-new-window externen link in neuem>(http://familienberatung-kunzelmann.de) gegenüber pressetext. Es sei ein Irrglaube, dass Kinder innerhalb einer Familie die gleichen Erfahrungen machen.
Bei einem zweiten Kind sei es wichtig, das erste mit einzubeziehen, rät Kunzelmann. Dem ersten Kind sollte klar sein, dass das oder die neuen Kinder etwas bekommen, was das erste schon bekommen hat. "Wenn man die Kinder einbindet, kann es zu einer guten Geschwisterbeziehung kommen. Es ist aber eine Illusion, dass man alle Kinder genau gleich behandelt - ist auch gar nicht nötig", so Kunzelmann.
Es gehe vor allem darum, auf die individuellen Bedürfnisse jedes der Kinder zu achten. "Kinder spüren das sehr genau, wenn Eltern überfordert sind", sagt Kunzelmann. Zudem schreiben Eltern ihren Kinder auch bestimmte Eigenschaften zu - es ist auch abhängig davon, welche Geschwistererfahrung die Eltern selbst mitbringen.
Quelle: <link http: www.pressetext.com news _blank external-link-new-window externen link in neuem>pressetext.redaktion
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