Sachsen-Anhalt

Steigende Anzahl von Pflegefamilien

Über 2.000 Pflegefamilien in Sachsen-Anhalt verdienen Anerkennung für ihr bedeutendes Engagement, benachteiligten Kindern einen stabilen Start ins Leben zu ermöglichen. Die steigende Anzahl solcher Familien im Vergleich zum Vorjahr unterstreicht ihre wachsende Bedeutung. Verbesserte finanzielle Rahmenbedingungen bieten diesen Familien angemessene Unterstützung.

28.03.2024

Die Familienministerin Gimm-Benne sagt:

„Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, in einem förderlichen Umfeld aufzuwachsen. Wenn Kinder aufgrund belastender und traumatischer Erfahrungen nicht mehr in ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können, bieten Pflegefamilien Geborgenheit, emotionale Zuwendung und ein „gutes“ Zuhause. Pflegefamilien sorgen – oft erstmals im Leben der Kinder – für eine stabile Beziehungsbasis, die für den weiteren Lebenslauf unverzichtbar ist. Diesem beeindruckenden Engagement von Pflege- aber auch Adoptiveltern gebührt mein großer Dank.“

In Sachsen-Anhalt lebten im Jahr 2022 rund 3.000 junge, meist minderjährige, Menschen in ca. 2.150 Pflegefamilien. Die Anzahl der Pflegefamilien ist damit im Vergleich zum Vorjahr um fast zehn Prozent gestiegen.

Anlässlich eines Austausches mit dem Landesverband für Pflege- und Adoptiveltern im Land Sachsen-Anhalt e.V. weist Ministerin Grimm-Benne darauf hin, dass das Land die finanziellen Rahmenbedingungen für Pflegefamilien in den letzten Jahren deutlich verbessert hat, in dem es sich seit 2019 an den Empfehlungen des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. (DV) zur Anpassung der Leistungen für Pflegefamilien grundsätzlich orientiert und diese – anders als viele andere Bundesländer – auch rechtsverbindlich festsetzt. Dazu erklärt Ministerin Grimm-Benne:

„Angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten ist die Erhöhung der Pauschale für die Sachkosten gerechtfertigt. Den Pflegeeltern und Pflegefamilien stehen somit deutlich mehr finanzielle Mittel für ihre Pflegekinder zur Verfügung. Zudem werden die Pauschalen jährlich an die allgemeine Kostenentwicklung angepasst.“

Nach den Planungen des Sozialministeriums soll zudem ab 2025 auch der Erziehungsbetrag wieder an die dynamischen Empfehlungen des Deutschen Vereins angepasst werden, um dem durchschnittlich gestiegenen Betreuungsaufwand zu entsprechen und den Pflegeeltern eine größere Wertschätzung entgegen zu bringen.

Eine große Unterstützung bieten den Pflegefamilien in Sachsen-Anhalt das Fachzentrum für Pflegekinderwesen Sachsen-Anhalt sowie der Landesverband für Pflege- und Adoptiveltern im Land Sachsen-Anhalt e. V.. Das Fachzentrum berät Pflegefamilien oder solche, die es werden wollen, und begleitet sie in Krisensituationen. Der Landesverband unterstützt und bündelt die wichtige Arbeit der lokalen Pflegeelternvereine und Interessengruppen vor Ort. Auch die Errichtung und Förderung einer Ombudsstelle in Sachsen-Anhalt – also einer unabhängigen Beschwerdestelle – konnte dazu beitragen, die Interessenvertretung von in Vollzeitpflege lebenden jungen Menschen und Pflegeeltern zu stärken. Die gemeinsamen Anstrengungen von Land, Kommunen und Fachverbänden zahlen sich aus, wie die Entwicklung der Anzahl der Pflegefamilien erkennen lässt.

Quelle: Landesportal Sachsen-Anhalt vom 19.03.2024

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