„LeGacy“
Spielerisch finanzielle Kompetenzen erlernen
Ein Forschungsteam der Universität Konstanz entwickelt im Projekt „LeGacy“ ein digitales Spiel zur Förderung finanzieller Kompetenz bei Jugendlichen. Es soll den Einfluss von Schule und Elternhaus untersuchen und jungen Menschen auf spielerische Weise wichtige Finanzthemen näherbringen. Das Projekt läuft bis 2028.
27.03.2025
Wer gut mit Geld umgehen kann, seine Finanzen im Griff hat und bestenfalls auch noch weiß, wie eine gelungene Altersvorsorge aussieht, der wird es im Leben leichter haben. Die Grundlage für ein solches Verständnis und Verhalten sollte bereits in der Jugend gelegt werden. Ein Forschungsteam der Universität Konstanz nimmt in einem neuen Projekt daher die Ausbildung einer bestmöglichen Finanzkompetenz in Schulen unter Einbeziehung der Eltern in den Blick.
Unter dem Titel „Lernen durch Serious Games zur Förderung von Financial Literacy in der Sekundarstufe II unter aktivem Einbezug des Elternhauses“, kurz „LeGacy“, soll ein digital verfügbares Spiel entwickelt werden, das jungen Menschen auf spielerische Weise finanzielle Kompetenzen vermittelt. Die spielbasierten Methoden sollen dabei auch Themen zugänglicher machen, die für Schülerinnen und Schüler im Alltag meist noch zu weit weg erscheinen, wie Anlagestrategien oder eine gute Altersvorsorge.
„Junge Menschen an der Schwelle zur Selbstständigkeit sind in einer Lebensphase, in der sie in der Regel gerade erst damit beginnen, eigene finanzielle Entscheidungen zu treffen. Das erste eigene Girokonto muss eingerichtet werden, es gibt vielleicht das erste Gehalt, von dem etwas übrigbleibt, was angelegt werden kann, und der eigene finanzielle Haushalt muss geführt werden“,
sagt Liane Platz. Sie ist PostDoc und Fachdidaktikerin für Wirtschaft an der Universität Konstanz und Leiterin des LeGacy-Projekts.
„Aus der Sozialisationsforschung ist zudem bekannt, dass auch die Eltern einen hohen Einfluss auf die Finanzkompetenz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben, und das wollen wir im Rahmen einer schulischen Finanzbildung konstruktiv nutzen“,
ergänzt sie.
Das Projekt ist daher so aufgebaut, dass sowohl die schulische Bildung einer Finanzkompetenz als auch die Einflussnahme des Elternhauses abgebildet und ergründet werden können.
„In der Testphase werden wir mit etwa 30 Schulklassen über einen längeren Zeitraum zusammenarbeiten. In zufälligen Gruppeneinteilungen werden teilweise die Eltern einbezogen, teilweise aber auch nicht. Das gibt uns die Möglichkeit, die Auswirkungen ihrer Einbeziehung in die schulische Finanzbildung zu untersuchen“,
erklärt Stephan Schumann, Wirtschaftspädagoge an der Universität Konstanz und Co-Leiter des Projekts, das Studiendesign. „Zugleich analysieren wir, wie sich eine spielbasierte Lernumgebung auf die Finanzkompetenz von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II auswirkt“, ergänzt er.
Das Gesamtprojekt ist am 1. Februar 2025 gestartet und auf die Dauer von drei Jahren angelegt. Nach Projektende wird das Spiel mit allen Unterrichts- und Begleitmaterialien als Open Educational Ressource für Schulen und Familien kostenlos verfügbar sein. Das Projekt wird im Rahmen der Förderlinie „Forschung zu Finanzieller Bildung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Bundesministerium für Finanzen (BMF) mit rund 600.000 Euro gefördert.
Quelle: Universität Konstanz vom 24.02.2025
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