Rechtsextremismus

Sachsen rechts unten 2022 – digital

Am Freitag, den 20. Mai 2022 erschien zum achten Mal die Analyse „Sachsen rechts unten 2022“ des Kulturbüro Sachsen, die nun als Download bereitsteht. In der jährlichen Publikation wird die extrem rechte Szene im Bundesland unter einer bestimmten Fragestellung bleuchtet und ein Überblick über deren Wirkmächtigkeit und den daraus resultierenden Gefahren gegeben. Der inhaltliche Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe liegt auf den scheinbaren Normalitäten und Normalisierungen in Sachsen, die sich aus der Verfasstheit der extremen Rechten ergeben.

05.01.2023

„Was einmal als normal gilt, wird selten hinterfragt. Beispiele dafür sind der Umgang von Stadtgesellschaft, Verwaltung und Polizei mit den Pegida-Demonstrationen in der Dresdner Innenstadt oder Demonstrationen gegen Corona-Schutzmaßnahmen, bei denen Auflagen nicht durchgesetzt wurden. Hier müssen wir uns die Frage stellen: Wurde hier die demokratische Normalität hin zum rechten Rand verschoben?“ fragt Grit Hanneforth, Geschäftsführerin des Kulturbüro Sachsen e.V.

Normalität ist veränderbar

In den einzelnen Artikeln der aktuellen Ausgabe der Publikation „Sachsen rechts unten 2022“ beschäftigen sich die Autor:innen unter anderem mit alltäglichen, normal gewordenen Rassismuserfahrungen von Jugendlichen mit Migrationsvordergrund, die sie unter anderem auch in professionellen Hilfestrukturen machen, deren Mitarbeitende sich selbst als nicht rassistisch verstehen. Es wird auf politisch engagierte, nicht-rechte Bautzner Jugendliche und die Verhaltensweisen geschaut, die sie sich in den letzten Jahren aneignen mussten, um körperlich unversehrt zu bleiben. Desweiteren wird die Gewöhnung an Neonazikonzerte aufgezeigt und beschrieben, welche Bedeutung eines rechten Konzertstandortes im Landkreis Nordsachsen für rechtsterroristische Unterstützungsnetzwerke hat.

Die Veröffentlichung wird von der Friedrich-Ebert-Stiftung-Sachsen mitfinanziert. Eter Hachmann von der Friedrich-Ebert-Stiftung-Sachsen sagt:

„Wir haben diese Publikation als Stiftung gern unterstützt. Die beschriebenen Normalitätsverschiebungen im neuen „Sachsen rechts unten“ sind keine Einbahnstraße. Normalität ist veränderbar. Dafür ist es in einem ersten Schritt notwendig der Normalität die wir verändern wollen öffentlich zu widersprechen. Dazu wird hier ein Beitrag geleistet“.

Quelle: Kulturbüro Sachsen e.V. vom 21.12.2022

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