Kooperationsprojekt

Programm zur Fachkräftequalifizierung in Lateinamerika startet

Eine neue Kooperation zwischen der Bundesagentur für Arbeit und dem Goethe-Institut sieht die umfassende Betreuung und Qualifizierung von rund 2.200 Fachkräften und Ausbildungsinteressierten aus Mexiko, Brasilien und Kolumbien in den nächsten drei Jahren vor. Im Fokus stehen vor allem Fachkräfte aus den Branchen Gesundheit, Gastronomie, Elektro, Landschaftsbau, Erziehung und Pädagogik.

11.07.2023

Um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken, engagiert sich das Goethe-Institut seit mehreren Jahren weltweit mit Angeboten für die intensive sprachliche und interkulturelle Vorbereitung auf den deutschen Arbeitsmarkt. „Mit der Bundesagentur für Arbeit hat das Goethe-Institut einen besonders starken Partner an der Seite“, so Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts. „Dies ist für uns das bislang größte Kooperationsprojekt, das sich gezielt auf die Förderung der legalen Migration von Fachkräften und Auszubildenden aus Lateinamerika nach Deutschland konzentriert. Es ist ein wichtiger Schritt, um den komplexen Prozess der Fachkräftegewinnung und -qualifizierung fair und erfolgreich zu gestalten.“

Steffen Sottung, Geschäftsführer Internationales der Bundesagentur für Arbeit, betont:

„Die Bundesagentur für Arbeit hat zur Förderung einer bedarfsgerechten und fairen Erwerbsmigration nach Deutschland Vermittlungsabsprachen mit Mexiko, Brasilien und Kolumbien abgeschlossen und übernimmt unter anderem die Rekrutierung, Beratung und Vermittlung der Fachkräfte. Die Sprachqualifizierung durch das Goethe-Institut ist ein wesentlicher Baustein für eine gelungene Erwerbsmigration und Integration der Fachkräfte.“

In vielen Initiativen und Projekten im Bereich Fachkräftequalifizierung wird der Erwerb von Sprachkenntnissen bislang nicht gefördert. Die Kosten liegen entweder bei den künftigen Arbeitgeber*innen oder bei den angehenden Fachkräften selbst, was für viele Beteiligte eine große Hürde darstellt. „Fit für den deutschen Arbeitsmarkt“ sieht das Erlernen der deutschen Sprache in den drei Ländern auf den Niveaustufen A1 und A2 mit abschließender Zertifizierung vor – und zwar kostenfrei. Dabei sollen vor allem auch die ländlichen Regionen durch das Angebot von Online-Sprachkursen besser erreicht werden.

Hintergründe zum Projekt

Das Projekt legt einen besonderen Fokus auf Gastronomie- und Bauberufe in Mexiko sowie die Vorbereitung von Fachkräften aus den Bereichen Elektro, Garten- und Landschaftsbau, Erziehung/Pädagogik und Gesundheit in Brasilien und Kolumbien.

Zusätzlich zu den Sprachkursen und Prüfungen sieht „Fit für den deutschen Arbeitsmarkt“ die Rekrutierung und Ausbildung von Lehrpersonal sowie die Fortbildung von Projektmitarbeitenden, Lehrkräften und Multiplikator*innen vor. Vor dem Hintergrund des Lehrkräftemangels weltweit trägt das Programm zu einer Erweiterung des Pools an qualifiziertem Lehrpersonal in diesen Ländern bei. Die bereits bestehenden Vorintegrationsangebote in der Region und gezielte Einbindung von Alumni helfen dabei, den angehenden Fachkräften ein realistisches Bild vom Arbeits- und Alltagsleben in Deutschland zu vermitteln, um Fragen und Unsicherheiten bereits im Vorfeld vorzubeugen.

„Fit für den deutschen Arbeitsmarkt“ wird durch Mittel des Deutschen Bundestags und – vorbehaltlich endgültiger Bewilligung – durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) der Europäischen Union gefördert.

Quelle: Goethe-Institut vom 03.07.2023

Redaktion: David Bienias

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