Stiftung Kindergesundheit

Positionspapier zur Bundestagswahl 2025

Die Stiftung Kindergesundheit ruft alle Bürger*innen dazu auf, bei den anstehenden Bundestagswahlen von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und ihre Stimme einer demokratischen Partei zu geben. Die Gesundheit und das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen können nur in einer Gesellschaft gedeihen, die sich für Demokratie, Menschenwürde und Gleichberechtigung stark macht.

28.01.2025

Ein Einsatz für das Wohlergehen aller Kinder – unabhängig von ethnischer Herkunft, sozialem Hintergrund, Religion oder Geschlecht – ist unmittelbar verbunden mit dem Eintreten für die Wahrung der Menschenrechte, der Gleichstellung vor dem Gesetz, den Prinzipien der Demokratie und unserem sozialen Rechtsstaat. Kinder und Jugendliche sind die Basis unserer Gesellschaft. Ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden müssen oberste Priorität haben. Dies erfordert gezielte politische Maßnahmen zur Sicherstellung einer umfassenden medizinischen Versorgung, zur Förderung von Prävention und Gesundheitsbildung sowie zur Bekämpfung des gravierenden Fachkräftemangels. Bei der Wahlentscheidung sollten auch die Zusagen der politischen Parteien für den Schutz der Kinderrechte und der Kindergesundheit berücksichtigt werden.

Die Anliegen der Stiftung Kindergesundheit im Einzelnen 

Sicherstellung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung:

  • Maßnahmen gegen den Kapazitätsverlust in Kinderkliniken und kindeärztlichen Praxen
  • Strukturelle Planung zur Sicherung der bedarfsgerechten Versorgung von Kindern
  • Förderung der Spitzenmedizin für Kinder
  • Bekämpfung des gravierenden Fachkräftemangels in der Kinderkrankenpflege durch eine Ausbildungsinitiative, die Einführung eines bundeseinheitlichen Curriculums
  • Ausbildungsförderung von Medizinischen Fachangestellten
  • Erhöhung der Medizinstudienplätze und Überarbeitung der Approbationsordnung mit verpflichtenden Ausbildungsanteilen in Kinder- und Jugendmedizin sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Konsequente Förderung der Forschung für Kindergesundheit einschließlich der Grundlagenforschung, klinischer Studien und der Translation in die Praxis
  • Flächendeckende Einladungen durch Krankenkassen zur Jugendgesundheitsuntersuchung, um Jugendliche besser zu erreichen und ihre Gesundheit effektiver zu schützen

Arzneimittel und Medizinprodukte:

  • Abbau der bestehenden Barrieren und Benachteiligungen beim Zugang zu bedarfsgerechten Medikamenten und Medizinprodukten für Kinder und Jugendliche 

Impfungen:

  • Gesundheitsschutz durch konzertierte Aktionen zur Schließung von Impflücken
  • Bundesweite Kampagnen zur Verbesserung der Impferfolge unter Einbindung von Akteuren
    aus Pädiatrie, Gesundheitswesen und Zivilgesellschaft

Cannabis und Nikotinprodukte:

  • Begrenzung der Bewerbung und des freien Verkaufs von e-Zigaretten und Vaping-Produkten
  • Einschränkung der liberalisierten Abgabe von Cannabis, um bleibenden Hirnschädigungen bei jungen Menschen vorzubeugen

Gesundheit in der Schule verankern:

  • Gesundheitsbildung, Gesundheitsförderung und Prävention im Schulalltag implementieren
  • Unterstützung eines für Schüler*innen kostenfreien Schulessens mit verpflichtenden Qualitätsstandards
  • Kampagnen für Bewegungspausen und Bewegungsfreiräume in Kitas und Schulen
  • Ausbau niedrigschwelliger Unterstützungsangebote durch Schulpsycholog*innen, -sozialarbeit und Schulgesundheitsfachkräfte zur Entlastung der Lehrkräfte
  • Zusammenarbeit zwischen Bildungs- und Gesundheitsministerien auf Landes- und Bundesebene (Runder Tisch)

Kinderrechte und soziale Teilhabe:

  • Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz
  • Partizipation von Kindern und Jugendlichen an ihrer Gesundheitsversorgung durch Einrichtung von Kinder- und Jugendbeiräten in Kliniken und Beteiligung an Strukturentscheidungen wie Klinikneubauten

Klimaresilienz und Gesundheitsschutz:

  • Stärkung des UV- und Hitzeschutzes in Kitas, Schulen und Freizeiteinrichtungen
  • Aufbau klimaresilienter Versorgungsstrukturen für Kinder und Jugendliche

Die Stiftung Kindergesundheit appelliert an die politischen Parteien und die zukünftige Bundesregierung Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt der politischen Agenda zu stellen. Nur durch gezielte Maßnahmen in Medizin, Prävention, Bildung und sozialer Gerechtigkeit können wir die Weichen für eine gesunde und chancengleiche Zukunft unserer jüngsten Generation stellen. Die Bürger*innen ermutigen wir, die Repräsentanten der politischen Parteien zu ihrem beabsichtigten Einsatz für Kinder und Kindergesundheit in der nächsten Legislaturperiode zu befragen.

Quelle: Stiftung Kindergesundheit vom 22.01.2025

Redaktion: Paula Joseph

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