DKJS
Politik und Expert*innen für Kinder- und Jugendpolitik fordern mehr Bildungsthemen im Koalitionsvertrag

Wie gewinnen wir junge Menschen für die Demokratie zurück? Diese Frage diskutierten Annegret Kramp-Karrenbauer, Matthias Platzeck, Dr. Stefanie Hubig und Prof. Rahel Dreyer bei der Stiftungsratssitzung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) in Berlin. Sie sprachen sich für die Rechte und bedarfsgerechte Förderung junger Menschen aus und forderten mehr Demokratiebildung sowie eine bessere Qualität in der Ganztagsbetreuung.
11.03.2025
Im Rahmen der heutigen Stiftungsratssitzung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) in Berlin wurde ein starkes Signal für die Rechte und bedarfsgerechte Förderung junger Menschen gesendet. Unter dem Motto „Wie gewinnen wir junge Menschen für unsere Demokratie zurück?“ diskutierten die Mitglieder des Stiftungsrats, bestehend aus Politiker*innen und Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis, dringende Bildungs- und Demokratiefragen.
„Junge Menschen verdienen mehr als nur Lippenbekenntnisse – sie benötigen Räume, in denen sie sich aktiv an der Demokratie beteiligen können“, erklärte Matthias Platzeck, Vorsitzender des Stiftungsrats der DKJS, der moderierend durch den Tag führte. „Wir müssen in die Qualität unserer Bildungsorte investieren, um junge Menschen wirklich zu erreichen. Diese Orte müssen zu den jungen Menschen passen, nicht umgekehrt.“
Die Stimmung unter den Sitzungsteilnehmenden machte deutlich: Die Koalitionsverhandlungen müssen jetzt auch die Bildungs- und Demokratiefragen der jungen Generation in den Fokus rücken. „Bildung ist die beste Investition in die Zukunft. Besonders in der heutigen Zeit ist es unsere gemeinsame Verantwortung, Kinder und Jugendliche bestmöglich zu stärken – für mehr Resilienz und Zukunftsfähigkeit“, forderte Annegret Kramp-Karrenbauer, die seit 2024 als Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der DKJS tätig ist.
Mit Blick auf die Ergebnisse der Bundestagswahl war ein zentrales Thema des Tages der demografische Wandel der Gesellschaft und die zunehmende Polarisierung in der politischen Ausrichtung junger Menschen. Laut der aktuellen Shell Jugendstudie zeigen viele Jugendliche nach wie vor großes Interesse an Politik, möchten jedoch mehr Gehör finden. Prof. Dr. Rahel Dreyer, Professorin für Pädagogik und Entwicklungspsychologie der ersten Lebensjahre an der Alice Salomon Hochschule Berlin, sagte in ihrem Impulsvortrag: „Herkunftsbedingte Ungleichheiten zeigen und manifestieren sich bereits vor der Einschulung und bleiben über die gesamte Schulzeit weitgehend erhalten. Auch die Ausbildung von Demokratinnen und Demokraten fängt also in der Kita an.“
„Junge Menschen wollen gehört und ernst genommen werden. Wir müssen ihnen zeigen, dass ihre Meinung zählt und dass Bildungseinrichtungen ihre Lebensrealitäten widerspiegeln. Es ist unsere Aufgabe, eine Gesellschaft zu gestalten, in der das Wohl des Kindes im Mittelpunkt steht“, betonte Anne Rolvering, Vorsitzende Geschäftsführerin der DKJS. Diese Forderung stieß auf breite Unterstützung bei den politischen Vertreter*innen, die sich für eine bessere Gestaltung der Übergänge im Bildungssystem aussprachen.
In einem konstruktiven Austausch sprach sich auch Dr. Stefanie Hubig, Staatsministerin für Bildung in Rheinland-Pfalz, dafür aus, stärker auf frühkindliche Bildung und schulische Ganztagsbildung zu setzen. „Wir sind uns mit der DKJS einig, dass mehr Qualität in der Ganztagsbildung richtig und wichtig ist. Denn wir müssen die Bildungschancen aller Kinder langfristig erhöhen – unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern oder ihrer Herkunft“, betonte sie.
Die DKJS setzt sich auch weiterhin mit aller Kraft dafür ein, dass diese zentralen Bildungsfragen in die Koalitionsverträge aufgenommen werden und eine nachhaltige Veränderung im deutschen Bildungssystem vorangetrieben wird.
Weitere Informationen zu den politischen Forderungen der Stiftung finden sich hier.
Quelle: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) vom 06.03.2025
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