Entlastungspläne

Paritätischer kritisiert Pläne zum Inflationsausgleich als unzureichend

Das Bundesfinanzministerium hat Pläne vorgestellt, um Bürger:innen im Bezug auf die erhöhte Inflation zu entlasten. Neben Steuerentlastungen sieht das Ministerium eine Erhöhung des Kindergeldes vor. Der Paritätische Wohlfahrtsverband kritisierte die Pläne als unzureichend und spricht von einer sozialen Schieflage.

15.08.2022

Die durch Medienberichte bekannt gewordenen Pläne des Bundesfinanzministeriums für neue Steuerentlastungen kritisierte der Paritätische Wohlfahrtsverband als „völlig falschen Ansatz” mit einmal mehr beachtlicher sozialer Schieflage. Die angekündigte Kindergelderhöhung dagegen sei ein an sich gutes Signal, in der Höhe jedoch absolut unzureichend. Der Paritätische fordert eine Anhebung des Kindergeldes um mindestens zehn Prozent und unterstreicht darüber hinaus die Dringlichkeit gezielter finanzieller Entlastungsmaßnahmen insbesondere für alle einkommensschwachen Haushalte.

Verband fordert Anhebung des Kindergelds um mindestens zehn Prozent

Die angekündigte Anhebung des Kindergeldes um acht Euro gleiche noch nicht einmal die aktuelle Inflation aus, kritisiert Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands: „Wer Familien wirklich entlasten will, kann nicht mit Kleckerbeträgen hantieren.” Der Paritätische hält eine Anhebung des Kindergeldes um mindestens zehn Prozent, also um 22 Euro, für angezeigt. Ziel müsse die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Kindergrundsicherung bleiben, mahnt Schneider: „Das bestehende Familienfördersystem, das wohlhabende Eltern nachwievor bevorzugt und Kinderarmut zulässt, gehört baldmöglichst vom Kopf auf die Füße gestellt.”

Als sozial ungerecht kritisiert der Verband die Pläne des Bundesfinanzministeriums für Steuerentlastungen. Ulrich Schneider erläuterte hierzu:

„Von einem höheren Grundfreibetrag profitieren Reiche deutlich stärker als Niedrigeinkommensbezieher. Der Bundesfinanzminister setzt angesichts der verheerenden Folgen der Inflation für arme Haushalte hier die völlig falschen Prioritäten. Die Umsetzung der FDP-Steuerpläne würde die ohnehin eklatante Einkommensungleichheit in Deutschland sogar noch vergrößern. Es kann nicht sein, dass die FDP jetzt milliardenschwere Lieblingsprojekte umsetzt und gleichzeitig den Ärmsten, die dringend auf Hilfe angewiesen werden, mit Verweis auf die Schuldenbremse finanzielle Unterstützung verweigert.”

Weitere Informationen

Die Eckpunkte für das geplante Inflationsausgleichsgesetz können auf der Internetseite des Bundesfinanzministeriums nachgelesen werden.

Quelle: Paritätischer Wohlfahrtsverband vom 09.08.2022

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