Digitale SOS-Fachtagung
Nirgendwo zu Hause – Wohnungslose junge Erwachsene in der Jugendhilfe begleiten
![Eine junge Erwachsene mit roten Haaren und Mütze sitzt auf einer Wiese Eine junge Erwachsene mit roten Haaren und Mütze sitzt auf einer Wiese](/fileadmin/_processed_/b/b/csm_shutterstock_Srdjan_Randjelovic_1363004408_Fachkraefteportal_72dpi_5e570aa890.jpg)
Wie kann die Jugendhilfe wohnungslose junge Erwachsene begleiten und unterstützen? Diese Frage steht im Mittelpunkt der digitalen Fachtagung „Nirgendwo zu Hause – Wohnungslose junge Erwachsene in der Jugendhilfe begleiten“ des SOS-Kinderdorf e.V. am 18. und 19. März 2021.
01.02.2021
In Deutschland gelten etwa 37.000 junge Menschen unter 27 Jahren als wohnungslos (Deutsches Jugendinstitut, 2017). Viele von ihnen haben Erfahrungen von Armut, Gewalt und Beziehungsabbrüchen gemacht und starten mit vielschichtigen Problemen in die Eigenständigkeit. Was folgt, ist ein Leben im Verborgenen – meist ohne Einbindung in Schule oder Ausbildung und ohne Sozialleistungen. Auch Unterstützungsangebote der Jugendhilfe stehen oft nicht (mehr) zur Verfügung oder werden als unpassend empfunden. Die allmähliche Abkehr von dem, was man gemeinhin unter „normalen Lebensumständen“ versteht, schließt die Betroffenen zunehmend aus der Gesellschaft aus. Die Beschränkungen durch die Corona-Pandemie haben junge Wohnungslose in ihrer Lebensführung zusätzlich sehr stark belastet.
Diese Situation hat sich nicht zuletzt durch die Beschränkungen während der Corona-Pandemie weiter verschärft.Diese Situation hat sich nicht zuletzt durch die Beschränkungen während der Corona-Pandemie weiter verschärft.Diese Situation hat sich nicht zuletzt durch die Beschränkungen während der Corona-Pandemie weiter verschärftDie Lage von wohnungslosen jungen Erwachsenen ist bisher nur wenig erforscht. Eine zentrale Rolle spielen jedoch fast immer die Wohnsituation, finanzielle Not und fehlende berufliche Perspektiven. Die damit verbundenen lebenspraktischen Herausforderungen (wie die Suche nach einem Schlafplatz, die tägliche Versorgung, Hygiene oder der Schutz von Hab und Gut) treffen oftmals auf eine fatalistische Grundhaltung der jungen Menschen, hinter der sich mitunter traumatisierende Erfahrungen oder psychische Krankheiten verbergen. Die Brüchigkeit des Alltags wie auch die fehlenden Zukunftsoptionen wirken belastend und lähmend.
Thema Wohnungslosigkeit mehr in den Blick nehmen
Auch in der Jugendhilfe wird das Thema Wohnungslosigkeit auf rechtlicher, struktureller und fachlicher Ebene noch zu selten in den Blick genommen. Ungeklärte Zuständigkeiten zwischen verschiedenen Sozialleistungsbereichen sowie eine zu geringe Anzahl an niedrigschwelligen Angeboten lassen Versorgungslücken entstehen und erschweren eine angemessene Begleitung der betreffenden jungen Menschen. Damit darf sich die Jugendhilfe nicht abfinden.
Die digitale SOS-Fachtagung will diesen wichtigen Arbeitsbereich stärken, Wissen vermitteln, Anregungen geben und zum fachlichen Austausch ermuntern. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die gesellschaftlichen und psychosozialen Hintergründe wie auch die Potentiale und Aufgaben der Jugendhilfe in diesem spezifischen Themenfeld. Anhand von Beispielprojekten wird gezeigt, wie sich an den Wunsch der jungen Menschen nach Selbstbestimmung und auch an ihre Kompetenz, sich in prekären Lebensverhältnissen zu organisieren, anknüpfen lässt.
Aktuelles
Aufgrund der großen Resonanz können leider keine weiteren Anmeldungen mehr entgegengenommen werden. Bei Interesse an der Tagungsdokumentation melden Sie sich gerne unter fachtagung@sos-kinderdorf.de. Sie erhalten das Dokument dann im Frühjahr per Mail.
Quelle: SOS-Kinderdorf e.V.
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