Kinderschutz

Niedersachsen: Misshandlungsverdacht gegen Heimleiter

NDR Recherchen zufolge ermittelt die Staatsanwaltschaft Osnabrück gegen einen 58 Jahre alten Leiter eines Kinderheims in Melle wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen und Körperverletzung. Der Pädagoge soll eine heute 18-Jährige geschüttelt, gewürgt und zur Einnahme von Beruhigungsmitteln gezwungen haben.

07.01.2011

Der Heimleiter verweigerte eine Stellungnahme gegenüber dem NDR. Das niedersächsische Landesjugendamt hatte die Einrichtung in den vergangenen Jahren mehrfach einer Prüfung unterzogen, leitete aber bislang keine Maßnahmen ein.

NDR 1 Niedersachsen gegenüber berichtete das Mädchen, sie sei vor gut drei Monaten aus der Einrichtung geflohen aus Angst vor erneuten Übergriffen. Wie die Osnabrücker Staatsanwältin Wibke Warnking bestätigte, wandte sie sich in der Folge an eine Vertrauensperson, die die Polizei informierte. Das Mädchen habe in der Vernehmung dann von drei Vorfällen vor etwa einem Jahr berichtet: "In zwei Fällen soll ihr der Arm auf den Rücken gedreht worden sein. In einem Fall soll sie darüber hinaus gewürgt beziehungsweise auch in den Schnee geschickt worden sein, obwohl sie nur ein T-Shirt trug", sagte Warnking. Noch seien die Ermittlungen jedoch nicht abgeschlossen. Es folgen noch Zeugenvernehmungen und auch der Beschuldigte selbst erhält Gelegenheit zur Stellungnahme.

Mehr Informationen: http://www.ndr.de/info/programm/sendungen/reportagen/hausimelfenland101.html

Quelle: NDR

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