Mecklenburg-Vorpommern
Jugendliche bringen ihre Themen in den Landtag

Jugend im Landtag ermöglicht jungen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern, ihre Stimme zu erheben und aktiv an politischen Entscheidungen teilzunehmen. Die Veranstaltung bietet eine Plattform für den Austausch über wichtige Themen wie Chancengleichheit und (Kinder)Armut und stärkt die Zusammenarbeit zwischen Jugendlichen und politischen Entscheidungsträgern.
14.05.2024
Jugend im Landtag ist das größte Beteiligungsformat für junge Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Vom 16. – 19. April fand die Veranstaltung unter dem Motto „Wir rocken den Landtag“ statt. Wie passend, dass auch Pop Ikone Taylor Swift Thema war.
Überraschung im Plenarsaal des Landtages: Landtagspräsidentin Hesse und Ministerin Drese outen sich als Swifties, als sie bei der Eröffnung von Jugend im Landtag zum Thema Jugendkultur befragt werden. Die Bewunderung für die Sängerin ist jedoch nicht die einzige Schnittmenge der Auftaktveranstaltung. Denn junge Menschen blicken sehr genau auf die vielen Herausforderungen unserer Zeit und melden sich aktiv zu Wort, um Zukunft zu gestalten. Dementsprechend waren gesellschaftliche Bedrohungen wie zunehmende Chancenungleichheit und (Kinder)Armut sowie der notwendige Einsatz für den Erhalt einer wertebasierten demokratischen Gesellschaft Gesprächsthemen.
Swifties und Chancengleichheit
Dazu befragten Jugendliche die Abgeordneten des Landtags nicht nur während der Eröffnung im Plenarsaal. Die 53 Teilnehmenden aus ganz Mecklenburg-Vorpommern nutzten die Chance, sich vier Tage lang in thematischen Workshops über ihre Erfahrungen als junge Menschen in M-V auszutauschen und Lösungsvorschläge für ein jugendgerechteres Land zu entwickeln. Einen ersten Realitätscheck bildete das Abgeordneten-Speed-Dating am 17.04. im Schloss Schwerin. Abgeordnete aller Landtagsfraktionen standen den Jugendlichen Rede und Antwort.
„Mir persönlich hat das Speeddating im Großen und Ganzen gut gefallen. Es war etwas stressig, weil immer nach so kurzer Zeit gewechselt wurde und wir uns nicht ausgiebig mit den Politikern unterhalten konnten. Dennoch hat es großen Spaß gemacht und es war spannend, mal so mit Politikern geredet haben zu können.“
erzählt Joshua Junge vom Kinder- und Jugendparlament Wismar.
Zusätzlich bot die Abschlussveranstaltung Aufschluss über die Ideen und Forderungen der jungen Menschen. Bei der Vorstellung der Workshop Ergebnisse wurde klar: Jugendliche wollen ernst genommen werden und mitreden! Die hohen Erwartungen, die an vielen Orten an die junge Generation gestellt werden, stehen im Gegensatz zu den ihnen gebotenen Möglichkeiten, mitzugestalten.
Wer wissen wollte, was die jungen Menschen in M-V bewegt, erfuhr hier Wichtiges. Etwa, dass landauf landab öffentliche Räume für Jugendliche fehlen, dass junge Menschen nicht nur für gute Noten, sondern für das Leben lernen wollen und dass fehlende Chancengleichheit als massive Ungerechtigkeit und Bedrohung für demokratische Strukturen wahrgenommen wird. In diesem Fall haben leider nur sehr wenige Abgeordnete das Angebot des Abschlussdialogs wahrgenommen.
Über Verbesserungsmöglichkeiten und -vorschläge wurde dennoch lebhaft diskutiert. Viele davon gehören seit Jahrzehnten zum Repertoire der Jugend- und Jugendverbandsarbeit. Ina Bösefeldt, Geschäftsführerin des Landesjugendring M-V, fasst zusammen: „Es müssen endlich mehr Angebote für junge Menschen gemacht werden. Das hilft nicht nur den Jugendlichen in unserem Bundesland, es stärkt die Gesellschaft als Ganzes.“
Die diese Woche erschienene Jugendstudie unterstreicht im Großen, dass es dringend an der Zeit ist, die Sorgen und Nöte sowie die Forderungen und Lösungsvorschläge junger Menschen in ganz Deutschland bitter ernst zu nehmen.
Über Jugend im Landtag
Bereits seit dem Jahr 2000 ermöglichen in Mecklenburg-Vorpommern der Landtag und der Landesjugendring gemeinsam, dass alle zwei Jahre junge Menschen eigene Themen, Ideen und Erfahrungen in den Landtag bringen. Gemeinsam denken, diskutieren, gestalten, entwickeln, formulieren die Jugendlichen im Schloss Schwerin, dem Sitz des Landtages, ihre Ideen und Forderungen für ein jugendgerechtes MV und besprechen diese kreativ und konstruktiv mit Abgeordneten des Landtages.
Im Folgejahr von Jugend im Landtag veranstalten der Landesjugendring MV und der Landtag MV gemeinsam "Jugend fragt nach".
Jugend im Landtag und Jugend fragt nach sind Jugendbeteiligungsprojekte in Kooperation des Landesjugendring Mecklenburg-Vorpommern e.V., des Beteiligungsnetzwerk MV und des Landtag Mecklenburg-Vorpommern. Die Projekte werben nicht für politische Parteien.
Quelle: Landesjugendring M-V e.V. am 29.04.2024
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