Wissenschaft

Klassenzimmer werden zu Freiheitslaboren

Wie frei fühlen sich Kinder und Jugendliche? Was verstehen sie unter ihrer eigenen Freiheit und der Freiheit anderer? Mit diesen Fragen reisen Forschende des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) gemeinsam mit Kunstschaffenden von April bis Juli an zwölf Schulen in sozial herausgeforderten Quartieren.

17.05.2024

Unter dem Motto „denk!mal FREIHEIT“ sind Schüler*innen eingeladen, ihre Bilder von Freiheit zu entwickeln und ein modernes Freiheitsdenkmal zu bauen. Das Projekt ist Teil des Wissenschaftsjahres, das 2024 im Zeichen der Freiheit steht. „denk!mal FREIHEIT“ richtet sich an Kinder und Jugendliche, die bislang kaum Kontakt mit Wissenschaft hatten. In Workshops können sie erfahren, wie Wissenschaftler*innen arbeiten und wie Forschung funktioniert. Aber auch die Forschenden möchten von den Perspektiven der Schüler*innen lernen und Impulse für ihre eigene Forschung gewinnen.

Wissenschaft gemeinsam entdecken

Im Mittelpunkt dieser Freiheitslabore stehen Fragen von Freiheit und Unfreiheit entlang zentraler Forschungsthemen des WZB wie Bildung, Mobilität, Demokratie und Migration. Das Medium für diese Annäherungen kommt von Künstler*innen, die die Schüler*innen anleiten, Trickfilme zu entwickeln, in denen sie von ihren Ideen und Träumen zum Thema Freiheit erzählen.

Ein „denk!mal FREIHEIT“ baut sich nicht allein. Für das Projekt kooperiert das WZB mit Partnern aus Kunst und Zivilgesellschaft. Künstler*innen des Mobilen Sprachlabors Trickmisch entwickelten gemeinsam mit den Forschenden das Konzept der Freiheitslabore. Die Stiftung Ein Quadratkilometer Bildung gewann in verschiedenen Bundesländern Schulen aus ihren lokalen Bildungsnetzwerken für das Projekt. Der Verein S27 – Kunst und Bildung begleitet den Bau des Freiheitsdenkmals, einer großen Installation in der Werkhalle des Stadtlabors „Falscher Fisch“.

Der erste Workshop fand am 19. April auf dem Campus Rütli in Berlin-Neukölln statt. Es folgen Freiheitslabore in Dortmund (6. Mai), Meerane in Sachsen (13. Mai), Fürstenwalde, Neubrandenburg, Brandenburg, Flensburg, Potsdam, Herten, Wuppertal und Schwerin. Zum Abschluss des Projektes lädt das WZB am 20. September 2024 nach Berlin-Neukölln ein. Im „Falschen Fisch“ der S27 werden die Trickfilme der Schüler*innen als künstlerische Installation gezeigt und zu einem Panoptikum zusammengesetzt, einem modernen Freiheitsdenkmal.

„denk!mal Freiheit“ soll über das Wissenschaftsjahr 2024 hinaus wirken: Geplant ist eine Handreichung für Schulen, die in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung verbreitet wird und die weitere Schulen, Bildungsträger und andere Nachahmer*innen anregen soll, Freiheitsbilder mit jungen Menschen zu entwickeln. Gefördert wird „denk!mal FREIHEIT“ im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024 – Freiheit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit

Das Thema des Wissenschaftsjahres 2024 ist Freiheit. Denn sie ist von grundlegendem Wert und heute in lange nicht vorstellbarer Weise bedroht. Zwei bevorstehende Jahrestage unterstreichen ihre Bedeutung für Deutschland: 75 Jahre Grundgesetz und 35 Jahre Mauerfall.

Das Wissenschaftsjahr 2024 beschäftigt sich daher mit verschiedenen Dimensionen von Freiheit. Was genau ist Freiheit? Hängen Freiheit und Demokratie zusammen? Wo fängt Freiheit an? Mit vielfältigen Angeboten zum Mitmachen bietet das Wissenschaftsjahr einen Rahmen, um generationenübergreifend über Freiheit, ihren Wert und ihre Bedeutung zu diskutieren – miteinander und mit der Wissenschaft. Über Freiheit von heute, morgen und weltweit.

Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) vom 07.05.2024

Redaktion: Paula Joseph

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