Gemeinsamer Appell
Kinder und Jugendliche an Lösungen und Perspektiven in Corona-Krise beteiligen
Interessen von Kindern und Jugendlichen müssen in der Covid-Pandemie endlich gehört und ernst genommen werden. Das fordern der Deutsche Bundesjugendring (DBJR), die Deutsche Sportjugend (dsj) und die Bundesschülerkonferenz (BSK) in einem gemeinsamen Appell.
02.02.2021
Die Verbände kritisieren: Kinder- und Jugendliche werden nach wie vor nicht gehört! Jugendverbände und Jugendringe, junge Engagierte in Sportvereinen oder Schüler/-innen in Schüler/-innenvertretungen als deren demokratische Interessenvertretungen müssen stärker an Debatten und Entscheidungen mitwirken, die den Kampf gegen die Pandemie und dessen Folgen bestimmen. Das fordern die drei Jugendorganisationen im Namen von Millionen jungen Menschen in ihren Organisationen.
Die JuCo-Studien der Universitäten Hildesheim und Frankfurt aus dem Jahr 2020 zeigen eindrucksvoll die Kritik junger Menschen. Die Studien stellen fest: Politische Teilhabe von jungen Menschen in Bereichen, die ihr persönliches Leben betreffen, muss auch in Krisen-Zeiten gewährleistet werden. Ein Vertrauensverlust wird deutlich angezeigt. Ebenso deutlich zeigt sich, dass knapp ein Viertel der Befragten angibt, nicht den Eindruck zu haben, dass die eigenen Sorgen gehört werden (23,6 Prozent). Weitere 22 Prozent finden, ihre Sorgen werden „eher nicht“ gehört.
Junge Menschen haben keine Möglichkeiten der Mitwirkung
In den Schulen werden die Schüler/-innenvertretungen nicht an Lösungen beteiligt, weder daran wie die Schulen digitaler gestalten werden können, noch wie mögliche Öffnungsszenarien aussehen. Junge Menschen verbringen einen Großteil ihrer Zeit in Organisationen, die außerhalb der schulischen Bildung liegen – wie Sportvereine, Jugendverbände oder Jugendzentren; sie engagieren sich in Organisationen und haben Freundschaftsnetzwerke. Dies alles ist von jetzt auf gleich zum größten Teil weggebrochen und kann auch durch digitale Formate nicht ausreichend ersetzt werden. Das gemeinsame Formulieren von Positionen, Forderungen und Erwartungen an Politik wird damit erschwert. Zudem bietet die Politik keine Möglichkeiten der Mitwirkung.
Bereits jetzt verfestigt sich laut der JuCo-Studien bei jungen Menschen der Eindruck, dass mal wieder Erwachsene allein entscheiden, wie Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise ihren Alltag zu gestalten haben. DBJR, dsj und BSK kommen deshalb zu dem Ergebnis: Beteiligungsformate für junge Menschen sind offensichtlich nicht krisenfest und werden in der aktuellen Corona-Pandemie schlicht ausgesetzt. Das muss sich ändern – und zwar jetzt.
Quelle: Deutscher Bundesjugendring, Deutsche Sportjugend und Bundesschülerkonferenz vom 01.02.2021
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