Kinderschutz
Jugend- und Familienminister sehen erste Erfolge des Runden Tisches
Als einen ersten wichtigen Erfolg für die Missbrauchsopfer in Deutschland hat die Konferenz der Jugend- und Familienminister (JFMK) den ersten Runden Tisch gegen Missbrauch gewertet. Die Vorsitzende der Jugend- und Familienministerkonferenz, Mecklenburg-Vorpommerns Sozial- und Gesundheitsministerin Manuela Schwesig, begrüßte die Entscheidung des Runden Tisches das Thema jetzt bundesweit breit zu diskutieren.
23.04.2010
Der Hamburger Senator für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbrauchschutz, Dietrich Wersich, der ebenfalls die JFMK vertrat, betonte, "Wir müssen uns darum kümmern, dass in den Heimen und anderen Einrichtungen eindeutig festgelegt wird, wo eine sexuelle Grenzverletzung beginnt. Gleichzeitig ist es notwendig, Betroffenen schnell therapeutisch zu helfen."
"Wir sind es den Missbrauchsopfern schuldig, dass wir die Taten und Hintergründe aufklären und Hilfe anbieten", sagte die JFMK-Vorsitzende Schwesig. Sie sei froh, dass das Thema endlich enttabuisiert werde. Schwesig hatte sich vor der ersten Sitzung des Fachgremiums in Berlin dafür ausgesprochen, das Thema Missbrauch in ehemaligen DDR-Heimen nicht isoliert in den Ost-Ländern, sondern bundesweit zu diskutieren.
Der Runde Tisch habe ernsthaft und konstruktiv diskutiert, sagte die Ministerin. "Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, in der nächsten Zeit Anlaufstellen zu schaffen, die es den Opfern erleichtern, sich zu offenbaren und an therapeutische Hilfe zu kommen. Dies gilt für alle Opfer von Missbrauch in Heimen und ähnlichen Einrichtungen."
Wersich ergänzte, er sei zufrieden, dass es eine breite Zustimmung gegeben habe, über ein Erweitern des polizeilichen Führungszeugnisses für Menschen zu reden, die mit Kindern arbeiten. Der erste Runde Tisch in Berlin sei ein guter Auftakt gewesen, dem jetzt weitere Entscheidungen folgen müssten, so der Senator.
Mecklenburg-Vorpommern arbeitet bereits an der Konzeption für eine landeseigene Ansprechstelle für Missbrauchsopfer aus Heimen der ehemaligen DDR. "Hier müssen Menschen sitzen, die nicht nur bei Entschädigungs- und Therapiefragen weiter helfen, sondern auch den historischen Kontext kennen und einordnen können", sagte Schwesig.
Herausgeber: Ministerium für Soziales und Gesundheit des Landes Mecklenburg-Vorpommern
ik
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